Sophie

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howto-text-de-2006-5mdv2010.0.noarch.rpm

  Informationsblatt zu Linux
  Michael K. Johnson (johnsonm@redhat.com), Antje Faber und
  Karsten Hilbert (med94ecz@studserv.uni-leipzig.de)
  v4.13-2, 10. Juli 1998

  Dieses Dokument liefert grundlegende Informationen zum Betriebssystem
  Linux.  Es enthält eine Erklärung dafür, was Linux eigentlich ist und
  eine Darstellung der Eigenschaften; weiterhin werden einige Vorausset­
  zungen und Ressourcen genannt.


  1.  Einführung in Linux

  Linux ist eine vollständig frei verfügbare Reimplementation der POSIX-
  Spezifikation mit SYSV- und BSD-Erweiterungen (d.h. es gleicht Unix,
  stammt aber nicht vom selben Urquellcode ab). Es ist sowohl als
  Quellcode als auch in Binärform erhältlich.  Das Copyright liegt bei
  Linus Torvalds (torvalds@transmeta.com) und anderen. Das System ist
  frei erhältlich und unterliegt den Bestimmungen der GNU General Public
  License (GPL).  Eine Kopie der GPL gehört zum Quellcode von Linux. Die
  GPL ist auch unter

       prep.ai.mit.edu:/pub/gnu/COPYING


  zu finden.

  Linux ist weder »Public Domain« noch »Shareware«.  Es ist »freie«
  Software, sogenannte Freeware. Man kann Kopien weitergeben oder
  verkaufen, aber man muß den Quellcode mitliefern oder ihn genauso
  verfügbar machen wie jede Binärdatei, die man weitergibt oder
  verkauft. Falls man veränderten Code weitergibt, ist man rechtlich
  verpflichtet, den Quellcode für diese Änderungen mitzuliefern.
  Weitere Einzelheiten erfährt man in der GNU General Public License.

  Linux v2.0.x ist noch immer frei verfügbar und wird es auch weiterhin
  bleiben.  Aufgrund der GPL, der Linux unterliegt, wäre es illegal,
  Linux nicht frei auszuliefern.  Wichtig: »frei« bezieht sich auf den
  Zugang zum Quellcode und nicht auf die Kosten. Es ist absolut legal,
  Geld für Linux-Distributionen zu verlangen, so lange man auch den
  Sourcecode mitliefert.  Dies ist jedoch nur eine Verallgemeinerung,
  für Feinheiten sollte man die GPL lesen.

  Linux läuft auf 386/486/Pentium-Rechnern mit ISA-, EISA-, PCI- oder
  VLB-Bus. Die Unterstützung für MCA (IBM's proprietärer Bus) ist bis
  Version 2.0.x nicht besonders gut, der derzeitige Entwicklungsbaum
  2.1.x enthält jedoch Unterstützung dafür. Für weitere Informationen
  siehe:

       http://glycerine.itsmm.uni.edu/mca/


  Es gibt eine Portierung für eine Vielzahl von Motorola 680x0
  Plattformen (läuft derzeit auf bestimmten Amiga-, Atari- und VME-
  Rechnern), welcher mittlerweile ganz gut funktioniert. Man benötigt
  einen 68020 mit MMU, einen 68030, 68040 oder einen 68060. Eine FPU ist
  ebenso erforderlich.  Netzanbindung und X funktionieren inzwischen.
  Siehe

       comp.os.linux.m68k


  Linux läuft gut auf DEC's Alpha CPU, daher werden derzeit »Jensen«,
  »NoName«, »Cabriolet«, »Universal Desktop Box« (besser bekannt als
  Multia) und viele weitere Plattformen unterstützt.  Für weitere
  Informationen siehe:

       http://www.azstarnet.com/~axplinux/FAQ.html


  Linux läuft gut auf Sun SPARCs: es funktioniert nun auf den meisten
  Sun4c- und Sun4m-Rechnern, Unterstützung für Sun4 und Sun4u ist in
  Entwicklung.  Red Hat Linux ist (zum Zeitpunkt der Entstehung dieses
  Dokuments) die einzige Linux-Distribution, die für SPARCs zur
  Verfügung steht; siehe:

       http://www.redhat.com/support/docs/rhl-sparc/


  Linux wird derzeit aktiv auf die PowerPC-Architektur portiert,
  PowerMac (Nubus und PCI), Motorola, IBM und Be-Rechner eingeschlossen.
  Siehe:

       http://www.cs.nmt.edu/~linuxppc/


  oder

       http://www.linuxppc.org/


  Portierungen auf andere Rechner, MIPS und ARM eingeschlossen, sind in
  Bearbeitung und zeigen unterschiedliche Fortschritte.  Schrecken Sie
  jetzt nicht zurück, falls Sie Interesse haben und fähig sind, einen
  Beitrag zu leisten, finden Sie wohl leicht Entwickler, die mit Ihnen
  zusammenarbeiten wollen.

  Linux gilt längst nicht mehr als Programm in der Betaphase, da die
  Version 1.0 am 14. März 1994 herausgebracht wurde.  Es gibt immer noch
  Fehler im System und im Laufe der Zeit werden neue auftauchen und
  beseitigt werden. Da Linux dem »offenen Entwicklungsmodell« folgt,
  werden alle neuen Versionen der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt,
  ob sie nun »Serienreife« haben oder nicht.  Um den Anwendern trotzdem
  die Unterscheidung zwischen einer stabilen und einer Beta-Version zu
  ermöglichen, bedient man sich des folgenden Schemas: Die Versionen
  1.x.y sind bei geradem x stabile Versionen; bei Beseitigung von
  Fehlern wird y erhöht. Beim Wechsel von Version 1.2.2 auf 1.2.3 wurden
  also nur Fehler bereinigt, es gab keine neuen Eigenschaften.  Die
  Versionen 1.x.y mit ungeradem y sind Beta-Versionen, die hauptsächlich
  für Entwickler geeignet sind. Sie können instabil sein oder abstürzen,
  und es werden ständig neue Eigenschaften hinzugefügt. Von Zeit zu
  Zeit, wenn der aktuelle Entwicklungs-Kernel stabil ist, wird er als
  neuer »stabiler« Kernel eingefroren und die Entwicklung wird mit einer
  neuen Entwicklungsversion des Kernels fortgesetzt.

  Derzeit ist 2.0.34 die stabile Version (dies wird sich weiterhin
  ändern, wenn neue Geräte-Treiber hinzugefügt oder Fehler entfernt
  werden). Auch bei den experimentellen 2.1.x Kernels läuft die
  Entwicklung. Wem Version 2.0.x zu neu ist, der sollte erst einmal bei
  Version 1.2.13 bleiben. Die neuen Versionen seit 2.0 stellten sich
  allerdings als ziemlich stabil heraus.  Man beachte, daß man für einen
  Wechsel von 1.2 auf 2.0 auch einige Hilfsprogramme erneuern muß. Um
  diese Hilfsprogramm zu erhalten, könnte man beispielsweise auf die
  neuste Version seiner Linuxdistribution wechseln. Der Quellcode des
  Linuxkernels enthält auch eine Datei (Documentation/Changes), in der
  diese Änderungen und anderes mehr erklärt sind.

  Die meisten Linux-Versionen, ob nun Beta oder nicht, sind ganz stabil.
  Man kann diese weiterhin verwenden, falls sie den Anforderungen
  genügen und man auf der sicheren Seite sein will.  Eine Installation
  hatte einen Rechner, auf dem Version 0.97p1 (datiert vom Sommer 1992)
  mehr als 136 Tage ohne einen Fehler oder Absturz lief.  (Sie wäre auch
  noch länger gelaufen, wenn ein Baggerfahrer nicht einen
  Haupttransformator für einen Müllcontainer gehalten hätte...). Andere
  meldeten Laufzeiten von über einem Jahr. Ein Anwender hatte einen
  Rechner, auf dem nach letzter Meldung immer noch Linux 0.99p15s seit
  über 600 Tagen lief.

  Man muß sich darüber im Klaren sein, daß Linux in einem offenen und
  verteilten System entwickelt wird, statt in einem geschlossenen und
  zentralisierten, wie viele andere Software.  Dies bedeutet, daß die
  aktuelle Entwicklungsversion immer öffentlich zugänglich ist (mit bis
  zu ein oder zwei Wochen Verzögerung), sodaß jeder sie verwenden kann.
  Dies führt dazu, daß eine neue Version mit neuer Funktionalität fast
  immer Fehler enthält. Es resultiert aber ebenso in einer sehr raschen
  Entwicklung, sodaß die Fehler schnell gefunden und korrigiert werden,
  oftmals innerhalb von Stunden, da viele Leute daran arbeiten, sie zu
  beseitigen.

  Im Gegensatz dazu steht das geschlossene und zentralisierte Modell,
  bei dem eine einzige Person oder ein einziges Team an dem Projekt
  arbeitet.  Es wird nur Software herausgegeben, von der angenommen
  wird, daß sie gut funktioniert.  Dies führt oft zu großen Abständen
  zwischen den Versionen, langem Warten auf Fehlerkorrekturen und
  langsamerer Entwicklung.  Die neueste Version solcher Software ist bei
  der Herausgabe manchmal von höherer Qualität, aber die
  Entwicklungsgeschwindigkeit ist allgemein sehr viel langsamer.


  Stand vom 10. Juli 1998: die aktuell stabile Linux Version ist Version
  2.0.34 und die neueste Entwicklungsversion ist 2.1.108.


  2.  Eigenschaften von Linux


  ·  Multitasking: mehrere Programme laufen zur selben Zeit.

  ·  Multiuser: mehrere Benutzer arbeiten gleichzeitig auf demselben
     Rechner (und keine Lizenzen für mehrere Benutzer!).

  ·  Multiplattform: läuft auf vielen verschiedenen CPUs, nicht nur
     Intel.

  ·  Multiprozessor: SMP-Unterstützung steht auf Intel- und SPARC-
     Plattformen zur Verfügung (an anderen Plattformen wird gearbeitet).
     Linux wird für verschiedene »loosely-coupled« MP-Applikationen
     benutzt, Beowulf-Systeme (siehe http://cesdis.gsfc.nasa.gov/linux-
     web/beowulf/beowulf.html) und der SPARC-basierte Fujitsu AP1000+
     Supercomputer eingeschlossen.

  ·  läuft im geschützten Modus auf dem 386

  ·  hat Speicherschutz zwischen Prozessen, sodaß ein Programm nicht das
     ganze System zum Absturz bringen kann

  ·  Ausführbarer Code wird nach Bedarf geladen: Linux liest nur
     diejenigen Teile eines Programms von Platte, die tatsächlich
     benutzt werden.

  ·  Shared copy-on-write Pages für ausführbaren Code.  Das heißt, daß
     mehrere Prozesse denselben Speicherbereich belegen können.  Wenn
     ein Prozeß versucht, in eine Speicherseite zu schreiben, dann wird
     die Speicherseite (4KB an Speicher) woanders hinkopiert.  Copy-on-
     write hat zwei Vorteile: die Geschwindigkeit erhöht sich und es
     wird weniger Speicher belegt.

  ·  Virtueller Speicher benutzt Paging auf Festplatte: Es werden nicht
     komplette Prozesse ausgelagert, sondern nur soviele Speicherseiten,
     wie ein anderer Prozeß gerade anfordert. Dies geschieht auf eine
     separate Partition oder in eine Datei im Dateisystem oder beides,
     mit der Möglichkeit, während des Betriebs Auslagerungsbereiche
     hinzuzufügen (ja, man spricht immer noch von
     Auslagerungsbereichen).  Insgesamt können 16 dieser 128 MB großen
     Bereiche auf einmal benutzt werden.  Das ergibt theoretisch einen
     Gesamtwert von 2 GB an verwendbarem Auslagerungsbereich. Bei Bedarf
     kann dies leicht durch ändern einiger Zeilen im Quellcode erweitert
     werden.

  ·  Ein gemeinsamer Speicherpool für Anwender-Programme und
     Plattenpuffer, sodaß der gesamte freie Speicher für den Cache
     verwendet werden kann, der Cache aber reduziert werden kann, wenn
     große Programme laufen.

  ·  Dynamisch gelinkte Shared Libraries (DLL's), und natürlich auch
     statisch gelinkte Libraries.

  ·  Führt »core dumps« (Speicherabzüge) für Post-Mortem-Analysen aus.
     Dadurch wird die Anwendung eines Debuggers auf ein Programm nicht
     nur während dieses läuft, sondern auch nachdem es abgestürzt ist,
     möglich.

  ·  Weitgehend kompatibel mit POSIX, System V und BSD auf der Ebene des
     Quellcodes.

  ·  Durch ein iBCS2-verträgliches Emulationsmodul auf Binärebene
     weitgehend mit SCO, SVR3 und SVR4 kompatibel.

  ·  Der gesamte Quellcode ist verfügbar, das komplette Kernel, alle
     Treiber, die Entwicklungswerkzeuge und alle Nutzerprogramme
     eingeschlossen. Alles ist auch frei verteilbar. Es gibt eine
     Vielzahl an kommerziellen Programmen für Linux, die ohne Sourcecode
     ausgeliefert werden, aber alles, was einmal frei war, das gesamte
     Betriebssystem eingeschlossen, ist immer noch frei erhältlich.

  ·  POSIX Job Control.

  ·  Pseudoterminals (pty's).

  ·  387-Emulation im Kernel, sodaß Anwendungen nicht selbst einen
     Koprozessor emulieren müssen. Jeder Rechner unter Linux stellt sich
     so dar, als hätte er einen mathematischen Koprozessor.  Falls
     natürlich der Rechner tatsächlich eine FPU enthält, dann wird diese
     anstelle der Emulation benutzt. Man kann sogar einen eigenen Kernel
     ohne Koprozessoremulation kompilieren, um ein bißchen Speicher zu
     sparen.

  ·  Unterstützung für viele nationale oder speziell angepaßte
     Tastaturen.  Es ist auch ganz einfach, dynamisch neue hinzuzufügen.

  ·  Mehrere virtuelle Konsolen: mehrere unabhängige Zugänge zugleich
     über die Konsole. Man kann dabei durch eine spezielle
     Tastenkombination hin- und herschalten (unabhängig von der
     Grafikhardware).  Die virtuellen Konsolen werden dynamisch
     angelegt. Bis zu 64 Stück kann man benutzen.

  ·  Unterstützt verschiedene gängige Dateisysteme, wie z.B. Minix,
     Xenix und alle gängigen System-V-Dateisysteme; hat ein ausgefeiltes
     eigenes Dateisystemschema, welches Dateisysteme bis zu 4 TB mit
     Dateinamen von bis zu 255 Zeichen Länge bietet.

  ·  Transparenter Zugriff auf MS-DOS Partitionen (oder OS/2 FAT-
     Partitionen) über ein spezielles Dateisystem: man braucht keine
     speziellen Befehle zur Benutzung der MS-DOS-Partition, sie
     präsentiert sich einfach wie ein normales UNIX-Dateisystem
     (abgesehen von komischen Beschränkungen für Dateinamen,
     Berechtigungen, etc).  Mit MS-DOS 6 komprimierte Partitionen
     funktionieren derzeit nicht ohne Patch (dmsdosfs). VFAT (WNT,
     Windows 95) wird in Linux 2.0 unterstützt.

  ·  Ein spezielles Dateisystem namens UMSDOS, das es ermöglicht, Linux
     in einem DOS-Dateisystem zu installieren.

  ·  Lesezugriff für HPFS-2 von OS/2 2.1 wird unterstützt.

  ·  HFS-Dateisystem-Unterstützung (Macintosh) ist separat als Modul
     erhältlich.

  ·  CD-ROM-Dateisystem, das alle gängigen CD-ROM-Formate liest.

  ·  TCP/IP Netzwerkunterstützung, einschließlich ftp, telnet, NFS etc.

  ·  Appletalk Server

  ·  Netware Client und Server

  ·  Lan Manager (SMB) Client und Server

  ·  Viele Netzwerkprotokolle: die Basisprotokolle der neuen
     Entwicklungskernel beinhalten TCP, IPv4, IPv6, AX.25, X.25, IPX,
     DDP (Appletalk), NetBEUI, Netrom u.a. Stabile Netzwerkprotokolle
     der stabilen Kernel beinhalten derzeit TCP, IPv4, IPX, DDP und
     AX.25.


  3.  Hardware

  3.1.  Minimale Konfiguration

  Die möglicherweise kleinstmögliche Konfiguration, auf der Linux
  funktioniert, ist folgende: 386SX/16, 1 MB RAM, 1.44 MB oder 1.2 MB
  Floppy, irgendeine unterstützte Videokarte (und natürlich Tastatur,
  Monitor, etc.).  Dies müßte das Booten erlauben und das Testen, ob
  Linux auf dieser Maschine überhaupt funktioniert. Etwas Sinnvolles
  wird man damit aber nicht anfangen können. Für Informationen über
  minimale Linux-Konfigurationen siehe
  http://rsphy1.anu.edu.au/~gpg109/mem.html.

  Um arbeiten zu können, wird man auch etwas Festplattenspeicher
  benötigen.  5 bis 10 MB sollten für ein minimales Setup genügen (wobei
  nur die wichtigsten Kommandos und vielleicht ein oder zwei kleine
  Applikationen, wie z.B. ein Terminal-Programm installiert sind). Dies
  ist immer noch sehr, sehr begrenzt und sehr unkomfortabel, da es nicht
  genügend Raum läßt, um überhaupt irgend etwas anzufangen, falls die
  eigenen Anwendungen nicht sehr limitiert sind.  Es wird im allgemeinen
  nicht empfohlen, höchstens zum Testen und natürlich, um über kleine
  Ressource-Anforderungen prahlen zu können.


  3.2.  Brauchbare Konfigurationen

  Will man rechnerintensive Programme laufen lassen, wie z.B. gcc, X
  oder TeX, wünscht man sich schon einen schnelleren Prozessor als einen
  386SX/16, aber sogar der sollte genügen, wenn man geduldig ist.

  4 MB sollte man in der Praxis schon haben - wenn man X nicht benutzt.
  Mit X sollten es schon 8 MB sein. Auch wenn mehrere Nutzer
  gleichzeitig arbeiten können sollen oder mehrere große Programme (z.B.
  Kompilerläufe) simultan laufen sollen, empfiehlt sich durchaus mehr
  als 4 MB. Auch mit wenig Speicher sollte es funktionieren (sogar 2 MB
  könnten reichen), dann wird jedoch virtueller Speicher (Festplatte als
  langsamer Speicherersatz) benutzt.  Dies ist dann so langsam, daß man
  nicht sinnvoll arbeiten kann. Laufen viele Programm gleichzeitig,
  reduzieren 16 MB das Auslagern auf Platte beträchtlich. Um bei
  normaler Rechnerauslastung nicht auslagern zu müssen, sollten 32 MB
  ausreichen. Speicherfressende Anwendungen verlangen natürlich
  gegebenenfalls nach mehr.

  Die Größe des benötigten Festplattenspeichers hängt von der zu
  installierenden Software ab.  Die normale Grundausstattung an UNIX-
  Hilfsprogrammen, Shells und Verwaltungsprogrammen inklusive etwas
  freiem Speicher für Anwenderdateien sollte mit weniger als 10 MB
  auskommen. Ein kompletteres System erhält man mit Red Hat, Debian oder
  anderen Distributionen. Dann braucht man etwa 60 bis 300 MB, abhängig
  davon, was man installieren will und welche Distribution man erwirbt.
  Fügen Sie soviel Speicherplatz hinzu, wie Sie für Anwenderdateien
  reservieren wollen.  Bei den heutigen Preisen für Festplatten macht es
  keinen Sinn, beim Kauf eines neuen Systems eine zu kleine Platte zu
  kaufen. Man sollte mindestens 500 MB nehmen, besser 1GB oder mehr. Man
  wird es sicher nicht bereuen.

  Erweitern Sie je nach Bedarf, Wünschen und Geldbeutel mit mehr
  Speicher, einer größeren Festplatte, einem schnelleren Prozessor oder
  anderen Annehmlichkeiten, um über ein mehr als nur nutzbares System zu
  gebieten.  Generell ist ein großer Unterschied zwischen DOS und Linux,
  daß das Hinzufügen von Speicher unter Linux einen großen Gewinn
  bringt, unter DOS hingegen kaum ins Gewicht fällt. Dies hat natürlich
  mit der 640-KB-Grenze unter DOS zu tun, die es bei Linux schlicht
  nicht gibt.


  3.3.  Unterstützte Hardware


     CPU:
        Jeder Prozessor, der im 386er-Protected-Mode Programme ausführen
        kann, d.h. alle Modelle der 386er-, 486er-, 586er- und 686er-
        Klasse sollten funktionieren. 286er und ältere werden wohl
        irgendwann ein kleineres Kernel namens ELKS (Embeddable Linux
        Kernel Subset) ausführen können, nur sollte man nicht dieselbe
        Funktionalität erwarten. Eine Version für die 680x0 CPU (für x =
        2 mit externer MMU, 3, 4 und 6) welche auf Amigas und Ataris
        läuft, findet man unter tsx-11.mit.edu im Verzeichnis 680x0. Es
        werden viele DEC Alphas, SPARCs und PowerPCs unterstützt. Ebenso
        laufen Portierungen auf die ARM-, StrongARM- und MIPS-
        Architekturen.  Weitere Informationen stehen an anderer Stelle
        zur Verfügung.


     Architekturen:
        ISA oder EISA Bus. MCA-Unterstützung (hauptsächlich true blue
        PS/2's) ist nicht komplett, wird jedoch verbessert (siehe oben).
        Lokale Busse (VLB und PCI) funktionieren. Linux stellt höhere
        Ansprüche an die Hardware als DOS, Windows bzw. genaugenommen
        die meisten Betriebssysteme.  Das heißt, daß manche Hardware von
        geringer Qualität, die beim Betrieb von anspruchsloseren
        Betriebssystemen nicht versagt, unter Linux den Dienst nicht
        zuverlässig verrichtet. Linux eignet sich hervorragend zum
        Speichertest...


     RAM:
        Bis zu 1 GB auf Intel; mehr auf 64-Bit-Plattformen.  Einige
        Anwender (Linus eingeschlossen) haben festgestellt, daß das
        Hinzufügen von RAM ohne gleichzeitiges Aufstocken des Cache
        ihren Rechner deutlich verlangsamt hat. Nimmt man also eine
        Speichererweiterung vor und der Rechner wird langsamer, dann
        sollte man Cache hinzufügen. Einige Rechner können nur eine
        bestimmte Speichermenge mit Cache versorgen, unabhängig von der
        eigentlich installierten RAM-Größe (64 MB ist das Äußerste, was
        ein bestimmter, populärer Chipsatz unterstützt). Mehr als 64 MB
        erfordert einen Bootparameter, da das BIOS nicht mehr als 64MB
        anzeigen kann, was aus einem Designfehler des BIOS resultiert.


     Datenhaltung:
        Generische AT Laufwerke (EIDE, IDE, 16 bit HD Kontroller mit MFM
        oder RLL oder ESDI) werden unterstützt, wie auch SCSI-
        Festplatten und -CDROMs an einem unterstützten SCSI-Adapter.
        Generische XT Kontroller (8 Bit Kontroller mit MFM oder RLL)
        werden ebenso unterstützt. Unterstützte SCSI-Adapter: Advansys,
        Adaptec 1542/1522/ 1740/27xx/29xx (mit einigen Ausnahmen),
        Buslogic MultiMaster und Flashpoint, NCR53c8xx-basierte
        Controller, DPT-Controller, Qlogic ISP und FAS Kontroller,
        Seagate ST-01 und ST-02, Future Domain TMC-88x-Serien (oder
        beliebige auf dem TMC950 Chip basierende Boards) und
        TMC1660/1680, Ultrastor 14F/24F/34F, Western Digital wd7000 und
        andere. SCSI, QIC-02 und einige QIC-80 Tapes werden ebenfalls
        unterstützt. Auch werden verschiedene CDROM-Geräte unterstützt,
        wie z.B. Matsushita/Panasonic, Mitsumi, Sony, Soundblaster,
        Toshiba, ATAPI (EIDE), SCSI und andere.  Die genauen Modelle
        erfahren Sie im HOWTO über die Hardware-Kompatibilität.

     Video:
        VGA, EGA, CGA und Hercules (und kompatible) funktionieren im
        Textmodus.  Bei Grafik und X werden (zumindest) normale VGA,
        einige SuperVGA-Karten (die meisten auf ET3000/ET4000/Paradise
        basierenden Karten und einige Trident-Chipsätze), S3, 8514/A,
        ATI MACH8/32/64 und Hercules unterstützt.  (Linux verwendet den
        Xfree86 X Server, wodurch bestimmt ist, welche Karten
        unterstützt werden. Die komplette Liste unterstützter Chipsätze
        ist alleine schon eine Seite lang.)


     Netzwerk:
        Ethernetunterstützung beinhaltet 3COM 503/509/579/589/595/905
        (501/505/507 werden unterstützt, aber nicht empfohlen), AT&T GIS
        (neé NCR) WaveLAN, die meisten WD8390-basierten Karten, die
        meisten WD80x3-basierten Karten, NE1000/2000 und die meisten
        Abkömmlinge, AC3200, Apricot 82596, AT1700, ATP,
        DE425/434/435/500, D-Link DE-600/620, DEPCA, DE100/101,
        DE200/201/202 Turbo, DE210, DE422, Cabletron E2100 (nicht
        empfohlen), Intel EtherExpress (nicht empfohlen), DEC EtherWORKS
        3, HP LAN, HP PCLAN/plus, die meisten AMD LANCE-basierten
        Karten, NI5210, ni6510, SMC Ultra, DEC 21040 (tulip), Zenith Z-
        Note Ethernet, Alle Zircom Karten und alle Cabletron Karten
        werden unterstützt - außer der E2100, da der Hersteller die
        Informationen zur Programmierung nicht frei zur Verfügung
        stellen will.

        Die FDDI-Unterstützung beinhaltet derzeit die DEFxx Karten von
        DEC.

        Point-to-Point Netzwerkunterstützung beinhaltet PPP, SLIP, CSLIP
        und PLIP.

        Eingeschränkte Token-Ring-Unterstützung ist verfügbar.


     Seriell:
        Die meisten 16450- und 16550-UART-basierten Boards,
        einschließlich AST Fourport, die Usenet Serial Card II und
        andere.  Unterstützte intelligente Karten: Cyclades Cyclom
        series (durch den Hersteller), die Rocketportserie von Comtrol
        (herstellerunterstützt), Stallion (die meisten Karten;
        herstellerunterstützt), und Digi (einige Karten ;
        herstellerunterstützt). Bestimmte Hardware für ISDN, Frame Relay
        und Leased Lines wird unterstützt.


     Andere Hardware:
        SoundBlaster, ProAudio Spectrum 16, Gravis Ultrasound, die
        meisten anderen Soundkarten, die meisten (alle?)  Busmaustypen
        (Microsoft, Logitech, PS/2), etc.


  4.  Eine unvollständige Liste portierter Programme und anderer Soft­
  ware

  Die meisten bekannten UNIX-Tools und -Programme wurden nach Linux
  portiert, einschließlich fast des gesamten GNU-Spektrums und vieler X-
  Clients verschiedener Herkunft. Eigentlich ist »portiert« oft etwas
  zuviel gesagt, da viele Programme von vornherein ohne oder nur mit
  geringen Änderungen kompiliert werden können, da Linux der POSIX-
  Spezifikation ziemlich stark folgt. Es gibt leider bis jetzt (Oktober
  97) noch nicht ganz so viele Endanwenderprogramm, wie man sich
  vielleicht wünschen könnte, aber dies ändert sich gerade rapide.
  Kontaktieren Sie den Verkäufer Ihrer favorisierten UNIX-Applikation
  und fragen Sie, ob diese schon nach Linux portiert wurde.
  Hier eine unvollständige Liste mit Software, die erwiesenermaßen unter
  Linux funktioniert:


     Grundlegende UNIX-Befehle:
        ls, tr, sed, awk und so weiter (nenn mir einen und Linux hat ihn
        wahrscheinlich).


     Entwicklungswerkzeugen:
        gcc, gdb, make, bison, flex, perl, rcs, cvs, prof.


     Sprachen and Programmierumgebungen:
        C, C++, Objective C, Java, Modula-3, Modula-2, Oberon, Ada95,
        Pascal, Fortran, ML, scheme, Tcl/tk, Perl, Python, Common Lisp
        und viele andere.


     Graphische Umgebungen:
        X11R5 (XFree86 2.x), X11R6 (XFree86 3.x), MGR.


     Editoren:
        GNU Emacs, XEmacs, MicroEmacs, jove, ez, epoch, elvis (GNU vi),
        vim, vile, joe, pico, jed und andere.


     Shells:
        bash (POSIX sh-kompatibel), zsh (einschließlich ksh-
        Kompatibilität), pdksh, tcsh, csh, rc, es, ash (größtenteils sh-
        kompatible Shell, wie von BSD als /bin/sh verwendet) und viele
        andere.


     Telekommunikation:
        Taylor (BNU-kompatibel) UUCP, SLIP, CSLIP, PPP, kermit, szrz,
        minicom, pcomm,xcomm, term (ermöglicht mehrere Shells, leitet
        Netzwerkaktivität um, erlaubt X-Fernsteuerung, alles über eine
        einzige Modem-Verbindung), Seyon (bekanntes
        Kommunikationsprogramm unter X-Windows) und verschiedene Fax-
        und Voice-Mail-Pakete (Verwendung von ZyXEL und anderen Modems)
        stehen zur Verfügung.  Natürlich wird die serielle Einwahl
        unterstützt.


     News und Mail:
        C-news, innd, trn, nn, tin, smail, elm, mh, pine, etc.


     Textverarbeitung:
        TeX, groff, doc, ez, LyX, Lout, Linuxdoc-SGML und andere.


     Spiele:
        Nethack, verschiedene MUDs und X-Spiele und viele andere.  Ein
        Spiel ist schon allein das Sichten aller auf tsx-11 und sunsite
        verfügbaren Spiele.


     Suites:
        AUIS, das Andrew User Interface System.  ez ist Teil dieser
        Suite.

  Alle diese Programme (und das ist nicht einmal ein Hundertstel aller
  verfügbaren) sind frei erhältlich.  Kommerzielle Software erfährt eine
  immer stärkere Verbreitung; fragen Sie den Verkäufer Ihrer
  beliebtesten kommerziellen Software, ob sie Linux unterstützt.


  5.  Wer verwendet Linux ?

  Linux ist frei erhältlich, und niemand muß seine Kopien bei einer
  zentralen Stelle registrieren lassen. Daher ist es schwer
  herauszufinden, wieviele Leute Linux benutzen. Verschiedene
  Unternehmen leben alleine davon, daß sie Linux verkaufen und
  unterstützen (und es sind relativ wenig Linuxanwender, die Produkte
  von diesen Unternehmen kaufen). Die Linuxnewsgruppen gehören zu den
  meistgelesenen im Internet, d.h. die Nutzerzahl liegt wahrscheinlich
  im Bereich von Millionen, aber an verläßliche Zahlen kommt man schwer
  ran.


  Es gibt jedoch eine tapfere Seele, Harald T. Alvestrand (
  Harald.T.Alvestrand@uninett.no), die sich auf den Versuch eingelassen
  hat. Falls Sie sich als Linuxanwender registrieren lassen wollen,
  verwenden Sie bitte die WWW-Formulare unter http://counter.li.org/.
  Alternativ kann man auch eine Mail an linux-counter@uninett.no
  schreiben. Sie sollte eine der folgenden Betreffzeilen enthalten: »I
  use Linux at home«, »I use Linux at work« oder »I use Linux at home
  and at work«.  Es werden auch Registrierungen für Dritte akzeptiert;
  fragen Sie ihn nach Details.


  Er schickt seine Zählungen jeden Monat an comp.os.linux.misc.  Sie
  sind auch erhältlich unter http://counter.li.org/.


  6.  Wie erhält man Linux?

  6.1.  Anonymes FTP

  Frei verwendbare Dokumentation zu Linux in Englisch findet man auf den
  Seiten des Linux Documentation Project unter:

       metalab.unc.edu:/pub/Linux/docs/LDP
       http://metalab.unc.edu/LDP/


  Deutschsprachige Dokumentation in Form der Linux HOWTOs findet man auf
  der Homepage des DLHP:

       http://www.tu-harburg.de/dlhp/



  Vom Stand der Dinge erfährt man über folgende Newsgruppe:
  comp.os.linux.announce.

  Folgende anonyme ftp-Server enthalten Linux.












  Servername                     IP-Adresse       Verzeichnis von Linux
  =============================  ===============  ===============
  tsx-11.mit.edu                 18.172.1.2       /pub/linux
  sunsite.unc.edu                152.2.22.81      /pub/Linux
  ftp.funet.fi                   128.214.248.6    /pub/Linux
  net.tamu.edu                   128.194.177.1    /pub/linux
  ftp.mcc.ac.uk                  130.88.203.12    /pub/linux
  src.doc.ic.ac.uk               146.169.2.1      /packages/linux
  fgb1.fgb.mw.tu-muenchen.de     129.187.200.1    /pub/linux
  ftp.informatik.tu-muenchen.de  131.159.0.110    /pub/comp/os/linux
  ftp.dfv.rwth-aachen.de         137.226.4.111    /pub/linux
  ftp.informatik.rwth-aachen.de  137.226.225.3    /pub/Linux
  ftp.Germany.EU.net             192.76.144.75    /pub/os/Linux
  ftp.ibp.fr                     132.227.60.2     /pub/linux
  ftp.uu.net                     137.39.1.9       /systems/unix/linux
  wuarchive.wustl.edu            128.252.135.4    mirrors/linux
  ftp.win.tue.nl                 131.155.70.100   /pub/linux
  ftp.stack.urc.tue.nl           131.155.2.71     /pub/linux
  srawgw.sra.co.jp               133.137.4.3      /pub/os/linux
  cair.kaist.ac.kr                                /pub/Linux
  ftp.denet.dk                   129.142.6.74     /pub/OS/linux
  NCTUCCCA.edu.tw                140.111.1.10     /Operating-Systems/Linux
  nic.switch.ch                  130.59.1.40      /mirror/linux
  sunsite.cnlab-switch.ch        193.5.24.1       /mirror/linux
  cnuce_arch.cnr.it              131.114.1.10     /pub/Linux
  ftp.monash.edu.au              130.194.11.8     /pub/linux
  ftp.dstc.edu.au                130.102.181.31   /pub/linux
  ftp.sydutech.usyd.edu.au       129.78.192.2     /pub/linux





  tsx-11.mit.edu und fgb1.fgb.mw.tu-muenchen.de sind die offiziellen
  Stellen für den GCC von Linux. Einige Sites spiegeln andere Sites.
  Bitte verwenden Sie möglichst die ihnen im Netz nächstgelegene
  Adresse.

  Zumindest sunsite.unc.edu und ftp.informatik.tu-muenchen.de bieten
  ftpmail Dienste.  Schicken Sie eine Mail an ftpmail@sunsite.unc.edu
  oder ftp@informatik.tu-muenchen.de, wenn Sie Hilfe benötigen.

  Falls man sich nicht zurechtfindet, sollte man einen Blick auf

       metalab.unc.edu:/pub/Linux/distributions


  werfen, wo verschiedene Distributionen angeboten werden.  Red Hat
  Linux und Debian scheinen momentan die populärsten Distributionen zu
  sein, zumindest in den USA.


  6.2.  CDROM

  Heutzutage wird Linux häufig von CDROM installiert.  Die
  Distributionen sind auf Hunderte von MB an Linuxsoftware angewachsen
  und das Herunterladen dauert sogar mit einem 28.8er Modem lange.


  Im Wesentlichen gibt es zwei Möglichkeiten, eine Linux-Distribution
  auf CDROM zu erhalten: als Teil eines Archivs von FTP Sites oder
  direkt vom Hersteller.  Holen Sie sich ein Archiv, dann erhalten Sie
  meist verschiedene Distributionen, zwischen denen Sie wählen können.
  Support ist jedoch normalerweise nicht enthalten.  Erwerben Sie eine
  Distribution direkt vom Anbieter, erhalten Sie normalerweise nur eine
  Distribution, aber Sie erhalten für gewöhnlich irgendeine Form von
  Support, normalerweise zur Installation.


  6.3.  Wie kann man Linux sonst erhalten ?

  Es gibt viele Mailboxen die Linuxdateien enthalten.  Eine
  diesbezügliche Liste wird von Zeit zu Zeit in comp.os.linux.announce
  gepostet.  Fragen Sie Freunde und Usergruppen oder bestellen Sie eine
  der kommerziellen Distributionen. Eine Liste erhalten Sie in der Linux
  Distribution HOWTO.


  7.  Einstieg

  Wie bereits anfangs erwähnt, wird Linux nicht zentral verwaltet.
  Deswegen gibt es auch keine »offizielle« Version, auf die man zeigen
  und wovon man sagen könnte: »Das ist Linux.«. Stattdessen gibt es
  verschiedene »Distributionen«, die mehr oder weniger komplette
  Sammlungen vorkonfigurierter und gebündelter Software darstellen,
  sodaß sie zur Installation eines Linuxsystems verwendet werden können.

  Als erstes sollte man sich eine Liste der Frequently Asked Questions
  (FAQ) holen und lesen, und zwar entweder von einer der FTP-Sites oder
  durch Verwendung der normalen Usenet FAQ Archives (z.B. rtfm.mit.edu).
  Dieses Dokument enthält eine Vielzahl von Hinweisen zum Einstieg,
  welche Dateien benötigt werden und wie man die meisten der häufigen
  Probleme löst (Installationsprobleme und andere).


  8.  Der rechtliche Status von Linux

  Obwohl Linux mit dem kompletten Quellcode ausgeliefert wird, ist es
  copyrightgeschützte Software, nicht Public Domain. Es ist jedoch gemäß
  der GNU General Public License - manchmal als »copyleft« bezeichnet -
  frei erhältlich. Weitere Informationen können der GPL entnommen
  werden. Die Programme, die unter Linux laufen, haben alle ihr eigenes
  Copyright, obwohl viele von ihnen auch die GPL verwenden.  X fällt
  unter das MIT X Copyright und einige Hilfsprogramme unterliegen dem
  BSD Copyright. In jedem Fall ist die gesamte Software der FTP-Sites
  frei erhältlich (andernfalls sollte sie sich nicht dort befinden).


  9.  Neues über Linux

  Vor über drei Jahren wurde ein Monatsmagazin namens Linux Journal ins
  Leben gerufen. Es enthält Artikel für fast alle Wissensgrade und soll
  allen Linuxusern nutzen. Ein einjähriges Abo kostet $22 in den USA,
  $27 in Kanada und Mexiko und $32 in allen anderen Ländern, zahlbar in
  US-Währung.  Für Bestellungen schreiben Sie eine email an
  subs@ssc.com, senden Sie ein Fax an +1-206-782-7191, wählen Sie
  folgende Telefonnummer: +1-206-782-7733, oder schreiben Sie einen
  Brief an Linux Journal, PO Box 85867, Seattle, WA 98145-1867 USA. SSC
  stellt einen PGP Public Key zur Verfügung, um Ihre Mail zum Schutz der
  Kreditkartennummer zu verschlüsseln; mit finger auf info@ssc.com
  erhält man den Schlüssel.

  Es gibt verschiedene Usenet-Newsgruppen für Diskussionen über Linux
  sowie verschiedene Mailing-Listen.  Für weitere Informationen über die
  Mailing-Listen siehe die Linux FAQ (Sie sollten die FAQ entweder in
  der Newsgruppe oder auf den FTP Sites finden).

  Die Newsgruppe comp.os.linux.announce ist eine moderierte Newsgruppe
  für Bekanntmachungen über Linux (neue Programme, Fehlerberichtigungen
  etc).


  Die Newsgruppe comp.os.linux.answers ist eine moderierte Newsgruppe an
  die die Linux-FAQ, HOWTO-Dokumente und andere Dokumentation gesendet
  werden.

  Die Newsgruppe comp.os.linux.admin ist eine unmoderierte Newsgruppe
  für Diskussionen über die Verwaltung von Linuxsystemen.

  Die Newsgruppe comp.os.linux.development.system ist eine unmoderierte
  Newsgruppe speziell für Diskussionen über die Linux Kernel
  Entwicklung.  Die einzigen Fragen über die Entwicklung von
  Applikationen, die hier diskutiert werden sollten, sind solche, die
  direkt im Zusammenhang mit dem Kernel stehen.  Alle anderen Fragen
  über die Entwicklung sind wahrscheinlich allgemeine UNIX-
  Entwicklungsfragen und sollten stattdessen an eine comp.unix-Gruppe
  gerichtet werden, wenn es nicht sehr Linux-spezifische Fragen über
  Applikationen sind. In solch einem Fall sollten Fragen an
  comp.os.linux.development.apps gerichtet werden.

  Die Newsgruppe comp.os.linux.development.apps ist eine unmoderierte
  Newsgruppe speziell für Diskussionen über linuxbezogene
  Applikationsentwicklungen. Sie ist weder dazu gedacht, zu diskutieren,
  wo man Applikationen für Linux erhält, noch ist sie ein
  Diskussionsforum für diejenigen, die gern bestimmte Applikationen für
  Linux sehen würden.

  Die Newsgruppe comp.os.linux.hardware ist für linuxspezifische
  Hardwarefragen.

  Die Newsgruppe comp.os.linux.networking ist für linuxspezifische
  Netzwerkentwicklungs- und -setupfragen.

  Die Newsgruppe comp.os.linux.x ist für linuxspezifische Fragen zu X-
  Windows.

  Die Newsgruppe comp.os.linux.misc ist der Ersatz für comp.os.linux und
  ist für Diskussionen gedacht, die nirgendwo sonst zugeordnet werden
  können.

  Im Allgemeinen sollte man nicht zwischen den Linuxnewsgruppen
  crossposten.  Das einzige angebrachte Crossposting ist von Zeit zu
  Zeit ein Posting zwischen einer unmoderierten Gruppe und
  comp.os.linux.announce.  Der ganze Sinn an der Aufsplittung der alten
  comp.os.linux Gruppe in mehrere Gruppen ist die Reduzierung von
  Mailverkehr innerhalb der einzelnen Gruppen.  Für diejenigen, die
  diese Regelung übergehen, gibt es keine Gnade...

  Linux findet man im Internet unter folgender URL:
  http://metalab.unc.edu/LDP/.


  10.  Die Zukunft

  Nach der Herausgabe von Linux 1.0 wurde an verschiedenen Erweiterungen
  gearbeitet.  Linux 1.2 beinhaltete schnelleren Plattenzugriff, TTY-
  Verbesserungen, Verbesserung des virtuellen Speichers, Unterstützung
  für mehrere Plattformen, Quotas und weiteres.  Linux 2.0, die derzeit
  stabile Version, hat sogar noch mehr Erweiterungen, wie z.B. höhere
  Leistung, mehrere neue Netzwerkprotokolle, eine der schnellsten TCP/IP
  Implementationen der Welt und noch viel, viel mehr.  Linux 2.2 wird
  eine noch höhere Leistung, noch mehr Netzwerkprotokolle und mehr
  Gerätetreiber zur Verfügung stellen.

  Sogar bei mehr als 3/4 Millionen Zeilen Kernelquellcode gibt es noch
  genügend Eigenschaften zu programmieren und sogar noch mehr
  Dokumentation zu verfassen. Wenn Sie zur Dokumentation beitragen
  wollen, treten Sie bitte folgender Mailingliste bei: linux-
  doc@vger.rutgers.edu. Schicken Sie eine Mail an
  majordomo@vger.rutgers.edu, die als einzige Zeile im Emailtext (nicht
  im Betreff) das Wort »help« enthält.


  11.  Dieses Dokument

  Dieses Dokument wird gepflegt von Michael K. Johnson
  (johnsonm@redhat.com).  Ich bin für jeden Beitrag - auch den
  allerkleinsten - dankbar.  Ohne Hilfe ist es schwer, dieses Dokument
  vernünftig zu pflegen. Eine mehr oder minder aktuelle Kopie dieses
  Dokuments findet man unter http://metalab.unc.edu/LDP/.


  12.  Copyright

  Dieses Dokument ist urheberrechtlich geschützt. Das Copyright für das
  englische Linux Information Sheet, auf der dieses Dokument basiert,
  liegt bei Michael K. Johnson. Das Copyright für die deutsche Version
  liegt bei Antje Faber und Karsten Hilbert.

  Das Dokument darf gemäß der GNU General Public License verbreitet
  werden. Insbesondere bedeutet dieses, daß der Text sowohl über
  elektronische wie auch physikalische Medien ohne die Zahlung von
  Lizenzgebühren verbreitet werden darf, solange dieser Copyright
  Hinweis nicht entfernt wird. Eine kommerzielle Verbreitung ist erlaubt
  und ausdrücklich erwünscht. Bei einer Publikation in Papierform ist
  das Deutsche Linux HOWTO Projekt hierüber zu zu informieren.