Sophie

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howto-text-de-2006-5mdv2010.0.noarch.rpm

  HOWTO für den Emacs Einsteiger
  Jeremy D. Zawodny (Jeremy@Zawodny.com) und Christel Weyrauch
  (christelweyrauch@gmx.de)
  v1.12, 20. Januar 2002

  Dieses Dokument führt Linux-Anwender in den Emacs-Editor ein. Es geht
  von einer geringen Vertrautheit mit dem vi oder einem ähnlichen Editor
  aus.


  1.  Einführung

  1.1.  Copyright

  Dieses Dokument ist urheberrechtlich geschützt. Das Copyright für die
  englische HOWTO, auf der dieses Dokument basiert, liegt bei Jeremy D.
  Zawodny (Copyright © 1998 - 2001 Jeremy D. Zawodny). Das Copyright für
  die deutsche Version liegt bei Christel Weyrauch und Marco Budde.


  Das Dokument darf gemäß der GNU General Public License verbreitet
  werden. Insbesondere bedeutet dies, dass der Text sowohl über
  elektronische wie auch physikalische Medien ohne die Zahlung von
  Lizenzgebühren verbreitet werden darf, solange dieser Copyright
  Hinweis nicht entfernt wird. Eine kommerzielle Verbreitung ist erlaubt
  und ausdrücklich erwünscht. Bei einer Publikation in Papierform ist
  das Deutsche Linux HOWTO Projekt hierüber zu informieren.

  1.2.  Bezugsquellen

  Die aktuellste englische Version dieses Dokuments ist gewöhnlich unter

       http://www.wcnet.org/jzawodn/emacs/


  verfügbar.   Die deutsche Version findet man beim DLHP:

       http://www.tu-harburg.de/dlhp/


  1.3.  Leserkreis und Ziel

  Dieses Dokument richtet sich an den Linux-Anwender, der daran
  interessiert ist, ein bisschen über den Emacs zu lernen und ihn
  auszuprobieren. Es entstand eigentlich  als Entwurf für ein kurzes
  Tutorial, das ich bei einem Treffen der Toledo Area Linux User Group
  geben musste:

       http://www.talug.org/

  Dank des hilfreichen Feedbacks, das ich von der Gruppe bekam, ist es
  seitdem etwas gewachsen. Näheres dazu finden Sie bei den Danksagungen.


  Ich habe gesagt, dass sich dieses Dokument an den Linux-Anwender
  richtet, doch gibt es in diesem Dokument praktisch nichts Linux-
  spezifisches.  Es ist auf alle Unix-Varianten und selbst auf dem Emacs
  unter Microsoft Windows anwendbar. Doch da dieses Dokument Teil des
  Linux-Dokumentationsprojektes ist, möchte ich noch einmal festhalten,
  dass es für Linux-Anwender entwickelt wurde, weil es das eben wurde.
  Und zum Schluss noch ein Hinweis für diejenigen von Ihnen, die die
  Bezeichnung »GNU/Linux« dem ganz einfachen »Linux« vorziehen: Sie
  können gerne in Gedanken bei jedem Vorkommen von »Linux« in diesem
  Dokument dieses durch »GNU/Linux« ersetzen. Lesen sie hierzu auch
  folgendes Dokument:


       http://www.gnu.org/gnu/linux-and-gnu.html



  Zwar bin ich mit der Argumentation und dem Geist hinter der Idee nicht
  uneins, doch fühle ich mich nicht gezwungen, GNU/Linux zu schreiben.


  1.4.  Was ist der Emacs?

  Der Emacs ist Unterschiedliches für unterschiedliche Menschen.
  Abhängig davon, wen man fragt, könnte man irgendeine der folgenden
  Antworten bekommen:


  ·  ein Text-Editor

  ·  ein Mail Client

  ·  ein News Reader

  ·  ein Word-Prozessor

  ·  eine Religion

  ·  eine integrierte Entwicklungsumgebung

  ·  Was immer Sie wollen, das er ist!



  Doch für unsere Zwecke lassen Sie uns einfach so tun, als wäre er ein
  Text-Editor - ein erstaunlich flexibler Text-Editor. Wir werden später
  tiefer in die Frage einsteigen. Der Emacs wurde von Richard Stallman
  geschrieben (Gründer der Free Software Foundation:

       http://www.fsf.org/

  und des GNU Projektes),

       http://www.gnu.org/


  und er pflegt ihn noch heute.




  Der Emacs ist einer der populärsten und leistungsfähigsten Text-
  Editoren für Linux (und Unix). In Popularität steht er an zweiter
  Stelle nur hinter dem vi. Er ist bekannt für sein umfangreiches Bündel
  an Leistungsmerkmalen, seine Fähigkeit, leicht angepasst werden zu
  können und seinen Mangel an Fehlern. Sein enormes Bündel an
  Leistungsmerkmalen und seine Fähigkeit, leicht angepasst werden zu
  können, sind im Grunde das Resultat davon, wie der Emacs entwickelt
  und implementiert wurde. Ohne auf alle Details einzugehen, weise ich
  einfach darauf hin, dass der Emacs nicht »nur ein Editor« ist. Es ist
  ein Editor, der hauptsächlich in der Programmiersprache Lisp
  geschrieben wurde. Im Kern des Emacs befindet sich ein kompletter Lisp
  Interpreter, der in C geschrieben wurde. Nur die grundlegendsten und
  elementarsten Teile vom Emacs sind in C geschrieben. Der größere Teil
  des Editors wurde eigentlich in Lisp geschrieben. So hat der Emacs, in
  gewissem Sinne, eine ganze Programmiersprache »in sich eingebaut«, die
  Sie benutzen können, um ihn anzupassen, zu erweitern und sein
  Verhalten zu verändern.



  Der Emacs ist außerdem einer der ältesten Editoren, die es so gibt.
  Die Tatsache, dass er über die letzten 20 (?) Jahre hinweg von
  tausenden von Programmierern benutzt wurde, bedeutet, dass es viele
  Zusatzpakete gibt. Diese Zusätze erlauben es Ihnen, den Emacs Dinge
  tun zu lassen, die Stallman wahrscheinlich niemals für möglich
  gehalten hätte, als er erstmals die Arbeit am Emacs begann. Mehr davon
  in einem späteren Abschnitt.


  Es gibt viele andere Dokumente und Websites, die einen besseren
  Überblick über den Emacs, seine Geschichte und damit zusammenhängende
  Themen bieten. Anstatt zu versuchen, an dieser Stelle davon viel zu
  reproduzieren, schlage ich vor, Sie testen einige der Angaben, die im
  Abschnitt ``Andere Quellen'' in diesem Dokument aufgeführt werden.





  1.4.1.  Portierungen und Versionen

  Es ist wichtig drauf hinzuweisen, dass es eigentlich zwei
  unterschiedliche Emacs-Editoren gibt: GNU Emacs und Xemacs. Beide
  haben den gleichen Ursprung und verfügen im Wesentlichen über die
  gleichen Eigenschaften. Dieses Dokument basiert auf dem GNU Emacs
  (insbesondere Version 20.3), aber viel von dem, was Sie hier lesen
  werden, trifft ebenso gut auf den Xemacs und ältere Versionen des GNU
  Emacs zu. In dem ganzen Dokument werde ich einfach vom »Emacs«
  sprechen. Wenn ich das tue, haben Sie dies bitte im Hinterkopf.



  1.4.2.  Wie Sie den Emacs bekommen können

  Den Emacs zu bekommen, ist einfach. Wenn Sie eine bekannte Linux-
  Distribution benutzen, wie Debian, RedHat, Slackware, SuSE oder
  irgendeine der anderen, ist der Emacs wahrscheinlich ein Zusatzpaket,
  das Sie von Ihrem Distributionsmedium aus installieren können. Wenn
  nicht, können Sie sich den Emacs Source Code holen und ihn selbst
  kompilieren. Besuchen Sie die GNU Website, um die genaue Adresse zu
  bekommen:

       http://www.gnu.org/software/emacs/emacs.html




  2.  Mit dem Emacs arbeiten

  2.1.  Den Emacs starten und beenden

  Wenn Sie ein neuer Anwender sind, werden Sie wahrscheinlich den Emacs
  starten, um damit herumzuspielen und ihn auszuprobieren. Ist der Emacs
  erst einmal gestartet und Sie wollen ihn schließen, wissen Sie
  vielleicht nicht, was zu tun ist. Wenn Sie also vorher noch nie mit
  dem Emacs gearbeitet haben, versuchen Sie es jetzt gleich einmal.
  Tippen Sie emacs an Ihrem Shellprompt und drücken Sie die
  »Return«-Taste. Der Emacs sollte dann starten. Wenn nicht, ist er
  entweder nicht installiert oder nicht in Ihrem Pfad.


  Wenn Sie sich den Emacs angesehen haben, müssen Sie wissen, wie er
  beendet wird. Mit der Tastenkombination »C-x C-c« wird er verlassen.
  Die »C-x« Schreibweise bedeutet: halten Sie die »Ctrl«-Taste (auf
  einer deutschen Tastatur ersetzen Sie bei Befehlen die Control-Taste
  bitte immer durch die Steuerungs-Taste, »Strg«) gedrückt und drücken
  Sie »x«. In diesem Fall, müssen Sie dann die »Ctrl«-Taste gedrückt
  halten und auf »c« drücken, um den Befehl zu vollenden.


  Die beim Emacs benutzten Tastenkombinationen erscheinen Ihnen
  vielleicht zuerst etwas komisch, fremd und wahrscheinlich sogar
  unbequem - besonders dann, wenn Sie ein vi-Anwender sind. Anders als
  der vi hat der Emacs keine besonderen Modi, um Text zu editieren und
  Befehle auszuführen.


  Zur Erinnerung: emacs startet den Emacs. Mit »C-x C-c« wird er
  geschlossen.



  2.1.1.  Was Sie sehen werden

  Wenn der Emacs gestartet wird, nimmt er ein ganzes X Fenster ein (oder
  den gesamten Bildschirm, wenn Sie von einer Konsole aus arbeiten,
  anstelle des X Window Systems). Entlang des oberen Randes sehen Sie
  ein Menue, etwas Text im Hauptteil des Bildschirms, und ein paar
  Zeilen am unteren Rand.


  Es wird in etwa so aussehen wie diese ASCII-Skizze:





       +----------------------------------------------------------------------+
       |Buffers Files Tools Edit Search Mule Help                             |
       |                                                                      |
       |Welcome to GNU Emacs, one component of a Linux-based GNU system.      |
       |                                                                      |
       |                                                                      |
       |                                                                      |
       | ...                                                                  |
       |                                                                      |
       |---1:---F1  *scratch*         (Lisp Interaction)--L1--All-------------|
       |For information about the GNU Project and its goals, type C-h C-p.    |
       +----------------------------------------------------------------------+






  Beachten Sie: der Emacs wird normalerweise den gesamten Bildschirm
  oder das ganze Fenster ausfüllen. Ich habe das obige Beispiel kleiner
  dargestellt, um hier Platz zu sparen. Sie werden auch einen
  Begrüßungstext im Emacs sehen, wenn Sie ihn das erste Mal starten. Ich
  habe ihn auch ausgelassen und anstatt dessen durch »...« ersetzt. Der
  Begrüßungstext gibt lediglich die genaue Emacs-Version an, die Sie
  benutzen und verweist Sie auf die Online-Hilfe und damit verwandte
  Themen.
  2.1.1.1.  Die Menueleiste

  Die allererste Zeile der Emacs-Oberfläche ist ein Menue. Wenn Sie mit
  X arbeiten, werden Sie sie als die üblichen Pull-Down-Menues
  wahrnehmen, auf die Sie mit Ihrer Maus zugreifen können. Wenn nicht,
  müssen Sie Tastenkürzel verwenden (werden hier nicht behandelt), um
  auf die Menues zugreifen zu können.


  2.1.1.2.  Die Statuszeile und der Mini-Puffer

  Von den letzten zwei Zeilen der Emacs-Oberfläche ist die oberste im
  Wesentlichen eine Statuszeile. Sie beinhaltet Informationen über den
  Puffer in dem Sie arbeiten, in welchem Modus sich der Emacs befindet,
  und verschiedene andere Dinge. Merken Sie sich für den Moment einfach,
  dass sie da ist.


  Die unterste Zeile wird Mini-Puffer genannt.  Er wird vom Hauptpuffer
  durch die Statuszeile getrennt, die wir gerade besprochen haben. Sie
  können den Mini-Puffer als die »Kommandozeile« des Emacs betrachten.
  Hier werden Befehle angezeigt, die Sie dem Emacs erteilen und hier
  werden - je nach dem, was Sie tun - Statusmeldungen ausgegeben.


  Das, was ich die Statuszeile genannt habe, wird in Dokumentationen zum
  Emacs normalerweise als Moduszeile bezeichnet. Hier zeigt der Emacs
  Informationen über den/die augenblicklichen Modus/Modi, die Sie
  vielleicht benutzen, aber auch Dinge wie das aktuelle Datum und die
  Zeit, die Zeilennummer, Dateigröße und fast alles, was Sie dort
  möglicherweise sehen möchten.


  2.2.  Einige Fachausdrücke

  Dieser Abschnitt behandelt die grundlegendsten Emacs-Fachausdrücke,
  denen Sie bei der Benutzung des Emacs und dem Lesen über den Emacs
  begegnen werden.



  2.2.1.  Puffer & Dateien

  Anders als bei einigen Editoren, bleibt beim Emacs eine Datei an der
  Sie arbeiten, nicht die ganze Zeit »geöffnet«. Anstatt dessen, liest
  der Emacs die Datei in einen Speicherpuffer ein. Während Sie den
  Puffer editieren und mit den Daten arbeiten, ändert sich nichts auf
  der Festplatte. Nur wenn Sie wirklich den Puffer speichern, wird die
  Datei auf der Festplatte aktualisiert. Es gibt bei diesem Verfahren
  Vor- und Nachteile, es ist aber nur wichtig, dass Sie verstehen, dass
  es so funktioniert.


  Aus diesem Grund trifft man in der Emacs-Dokumentation bei Modi,
  Paketen und so weiter auf den Begriff »Puffer«.  Machen Sie sich
  einfach klar, dass Puffer »eine Kopie der Datei, die gerade im
  Speicher ist« bedeutet. Oh, es ist noch wichtig, darauf hinzuweisen,
  dass ein Puffer sich nicht immer auf eine bestimmte Datei auf der
  Festplatte bezieht. Der Emacs erzeugt oft Puffer aufgrund der Befehle,
  die Sie eingeben. Diese Puffer können das Ergebnis eines Befehls, eine
  Auswahlliste etc. beinhalten.





  2.2.2.  Point & Region

  Im Emacs-Jargon werden Sie oft Hinweise auf den sogenannten »Point«
  (Eingabepunkt) hören oder sehen. Im allgemeinen ist der Point der
  Cursor. Der eigentliche Unterschied zwischen Point und Cursor ist
  wahrscheinlich nicht wichtig, wenn man gerade angefangen hat, sich mit
  dem Emacs zu beschäftigen. Aber wenn Sie neugierig sind, sollten Sie
  es so betrachten: der Cursor ist die visuelle Darstellung des Points.
  Der Cursor ist immer »auf« einer bestimmten Buchstabenposition im
  aktuellen Puffer. Der Point, andererseits, ist im Raum »zwischen den
  Buchstaben«. Man könnte also sagen, dass wenn der Cursor sich auf dem
  Buchstaben »h« im Wort »the« befindet, der Point zwischen »t« und »h«
  ist.


  Wie viele moderne Editoren kann der Emacs auf einen Abschnitt des
  aktuellen Puffers begrenzt Aktionen ausführen: Texteinzug,
  Rechtschreibprüfung, neu Formatieren, Ausschneiden, Kopieren, Einfügen
  usw.. Mit der Tastatur oder Maus können Sie einen Textblock
  hervorheben (oder »markieren«) und dann Aktionen nur in diesem Block
  oder Textabschnitt ausführen. Beim Emacs wird dieser Textblock
  »Region« genannt.



  2.2.3.  Fenster

  Okay, das Folgende wird für alle, die irgendwann einmal mit einem GUI
  Interface gearbeitet haben, etwas verwirrend sein. Erinnern Sie sich
  einfach daran, dass der Emacs, lange bevor GUI Interfaces und Window
  Manager populär waren, entwickelt wurde.


  Beim Emacs ist ein »Fenster« ein Teil des Bildschirmes, auf dem ein
  Puffer dargestellt wird. Wenn der Emacs gerade erst gestartet wurde,
  hat man ein Fenster auf dem Bildschirm. Einige Emacs-Funktionen (wie
  die Hilfe und die Dokumentation) öffnen oft vorübergehend zusätzliche
  Fenster in Ihrem Emacs-Bildschirm.


  Emacs-Fenster haben im GUI Sinn nichts mit X Window Fenstern gemein.
  Man kann zusätzliche X Window Fenster öffnen, um Emacs-Puffer
  darzustellen, vielleicht um zwei Dateien nebeneinander zu vergleichen.
  Diese neuen X Window Fenster werden im Emacs-Jargon »Rahmen« (Frames)
  genannt; lesen Sie dazu weiter.



  2.2.4.  Rahmen

  Beim Emacs ist ein »Rahmen« ein separates X Window Fenster, in dem ein
  Emacs-Puffer dargestellt wird. Beide sind jedoch Teil der gleichen
  Emacs-Session. Das Verhalten ähnelt etwas - aber nicht allzu sehr -
  dem, was passiert, wenn Sie »Alt+N« im Netscape Naviagator drücken.



  2.3.  Grundlagen der Tastaturbedienung

  Dieser Abschnitt behandelt die Grundlagen der Tastaturbedienung des
  Emacs. Wie bei jedem leistungsfähigen Editor ist alles, was man mit
  dem Emacs machen kann, nur wenige Tastenkombinationen entfernt.


  Wenn Sie ein vi-Anwender sind, brauchten Sie wahrscheinlich etwas, um
  sich an die Vorstellung zu gewöhnen, »k«-, »j«-, »l«-, »h«-Tasten zu
  benutzten, um sich eine Zeile höher, tiefer, einen Buchstaben vor und
  zurück zu bewegen. Es wird in der Tat wahrscheinlich einige Stunden
  oder sogar Wochen gedauert haben, bevor Sie sich beim Benutzen der
  unterschiedlichen Tastenkombinationen, die es beim vi gibt, mühelos in
  einem Dokument bewegen konnten.


  Der Emacs ist da nicht anders. Man muss andere Tastenkombinationen und
  Befehle lernen. Genau wie beim vi muss man nur die Grundlagen
  beherrschen, um viel Arbeit erledigt zu bekommen. Dann, mit der Zeit,
  kann man langsam sein Wissen erweitern und schnellere Wege finden, wie
  man Dinge tut.




  2.3.1.  Befehlstasten (Meta, Esc, Steuerung und Alt)

  Wie Sie schnell lernen werden, macht der Emacs viel Gebrauch von
  Mehrfach-Tastenkombinationen. Da er kein Modal-Editor  wie der vi ist,
  muss man nicht darüber nachdenken, ob man sich im »Befehlsmodus« oder
  »Editiermodus« befindet, bevor man den Cursor bewegen oder einen
  Befehl ausführen kann. Anstatt dessen drückt man die richtige
  Tastenkombination und der Emacs tut gewöhnlich, was er soll.


  Die Tasten, die man im Emacs am meisten benutzt, werden in der
  Dokumentation normalerweise mit »C« (für Control, »Ctrl« - auf einer
  deutschen Tastatur ist »C« durch die Steuerungs-Taste, »Strg«, zu
  ersetzen) und »M« für (»Meta«) abgekürzt. Während die meisten modernen
  PC-Tastaturen eine oder mehrere Tasten für »Ctrl« haben, haben wenige
  eine für »Meta«. Sie müssen in Gedanken entweder »Esc« oder »Alt«
  durch die »Meta«-Taste ersetzen. Bei den meisten
  Standardkonfigurationen machen »Esc« und »Alt« im Wesentlichen das
  Selbe.


  Wenn Sie also in irgendeiner Dokumentation, die sich auf den Emacs
  bezieht, einen Verweis auf »C-x fy sehen, bedeutet dies: drücken Sie
  »C-x« und dann »f« (»Strg-x f« dann natürlich auf einer deutschen
  Tastatur). Und wenn Sie einen Hinweis auf etwas wie »M-x shell« sehen,
  bedeutet dies: drücken Sie »Alt-x« und tippen Sie das Wort »shell«.


  Ein sehr nützlicher Befehl für Anfänger ist »M-x apropos« oder »C-h
  a«. Apropos durchsucht die Emacs Online-Dokumentation nach allen
  Funktionen und regulären Ausdrücken, die Sie eingeben. Dies ist eine
  fantastische Möglichkeit, alle Kommandos zu entdecken, die mit Frames
  zu tun haben. Geben Sie einfach »C-h a« und dann »frame« ein.




  2.3.2.  Sich in einem Puffer bewegen

  Da sie nun wissen, was alle diese tollen Abkürzungen bedeuten, folgt
  jetzt eine Liste mit den gebräuchlichsten Tastenkombinationen, um sich
  innerhalb eines Puffers zu bewegen:








  Tastenkombination  Aktion
  ---------------------------------------------
   C-p         eine Zeile hoch
   C-n         eine Zeile runter
   C-f         einen Buchstaben vorwärts
   C-b         einen Buchstaben zurück
   C-a         Zeilenanfang
   C-e         Zeilenende
   C-v         eine Seite runter
   M-v         eine Seite hoch
   M-f         ein Wort weiter
   M-b         ein Wort zurück
   M-<         Beginn des Puffers
   M->         Ende des Puffers
   C-g         aktuellen Arbeitsvorgang beenden
  ---------------------------------------------






  Und Sie haben es vielleicht erwartet, die Cursor-Tasten (oder
  Pfeiltasten) funktionieren genau, wie Sie erwartet haben. Ihre
  Backspace-Taste möglicherweise nicht. Das ist eine andere Geschichte.
  :-(




  2.3.3.  Wesentliche Befehle

  Okay, da Sie nun wissen, wie man sich in einem Puffer bewegt, wie ist
  es mit dem Öffnen und Speichern von Dateien oder der Suchefunktion?
  Hier kommen einige grundlegende Befehle.


  Bevor wir uns direkt auf diese Befehle stürzen, muss ich kurz
  darstellen, wie das funktioniert.


  Alle »Befehlstasten« im Emacs (die, die »M-x irgendwas« oder »C
  irgendwas« sind), sind nur Kürzel für Funktionen, die Teil des Emacs
  sind. Man kann alle diese Funktionen durch Eintippen von »M-x
  Funktionsnamen« und Drücken der »Return«-Taste aufrufen. Man kann auch
  die Tastaturkürzel für diese Funktion benutzen (wenn sie eine hat).


  Zum Beispiel heißt die Emacs-Funktion, die einen Puffer auf Festplatte
  speichert, »save-buffer«. Sie ist standardmäßig auch mit »C-x C-s«
  belegt. Man kann also entweder das Kürzel benutzen, um den aktuellen
  Puffer zu speichern oder man könnte »M-x save-buffer« eintippen, um
  das gleiche Resultat zu erzielen.


  Die gebräuchlichsten Funktionen haben standardmäßig zusätzliche
  Tastenkürzel. Einige von ihnen sind unten aufgelistet.









  Tastenkürzel  Funktion           Beschreibung
  ------------------------------------------------------------------------------------
  C-x C-s     save-buffer        Speichere den aktuellen Puffer auf Festplatte
  C-x u       undo               Mache den letzten Arbeitsvorgang rückgängig
  C-x C-f     find-file          Öffne eine Datei von Festplatte
  C-s         isearch-forward    Inkrementelle Suche vorwärts
  C-r         isearch-backward   Inkrementelle Suche rückwärts
              replace-string     Suchen & Ersetzen einer Zeichenkette
              replace-regexp     Suchen & Ersetzen bei regulären Ausdrücken
  C-h t       help-with-tutorial Benutze das interaktive Emacs-Tutorial
  C-h f       describe-function  Zeige den Hilfetext für eine Funktion an
  C-h v       describe-variable  Zeige den Hilfetext für eine Variable an
  C-h x       describe-key       Zeige an, was eine Tastenfolge macht
  C-h a       apropos            Zeige den Hilfetext für einen (regulären) Ausdruck an
  C-h F       view-emacs-FAQ     Zeige die Emacs-FAQ an
  C-h i       info               Lese die Emacs Dokumentation
  C-x r m     bookmark-set       Setze ein Lesezeichen. Nützlich bei Suchen
  C-x r b     bookmark-jump      Springe zu einem Lesezeichen
  ------------------------------------------------------------------------------------





  Beim Ausprobieren vieler dieser Funktionen werden Sie feststellen,
  dass Sie viele zu einer Eingabe auffordern. Das wird immer im Mini-
  Puffer erfolgen.  Dies ähnelt dem Gebrauch der »:«-Kommandos im vi
  oder den meisten Kommandos, die Sie in Ihrer bevorzugten Unix Shell
  benutzen würden.


  Der Emacs verfügt buchstäblich über hunderte von eingebauten
  Funktionen. Die obige Liste ist ein kleines Beispiel all derer, die
  ich regelmäßig benutze. Für eine vollständigere Auflistung der
  verfügbaren Funktionen und eine ausführlichere Dokumentation zu denen,
  die ich oben erwähne, sehen Sie sich die Online-Hilfe an.



  2.3.4.  Tab-Ergänzung

  Wie viele populäre Unix Shells (bash, csh, tcsh usw.) kann der Emacs
  Befehle über die »Tab«-Taste ergänzen.  Es ist sogar so, dass die
  Befehlsergänzung in der bash, der im Emacs nachgebildet wurde. Wenn
  Sie dieses Leistungsmerkmal in der bash benutzen, werden Sie sich also
  ganz zu Hause fühlen.

  Versuchen Sie zum Beispiel »M-x search« und drücken dann »Tab«.  Der
  Emacs wird einen Bindestrich anfügen, um anzuzeigen, dass es diverse
  Vervollständigungsmöglichkeiten gibt, die aber alle einen Bindestrich
  als nächsten Buchstaben haben. Wenn die »Tab«-Taste ein weiteres Mal
  betätigt wird, wird Emacs Ihnen eine Liste aller Möglichkeiten
  anzeigen, aus denen Sie auswählen können. Sie werden feststellen, dass
  er dies in einem »neuen Fenster« tut.  Er unterteilt Ihr Display
  zeitweise in zwei Fenster: eines, das den Puffer enthält, den Sie
  gerade editieren und ein weiteres, das die Liste aller möglichen
  Ergänzungen für »search« enthält.  Sie können »C-g« tippen, um den
  Selektionsprozess zu verlassen und das neue Fenster zu schließen.




  2.4.  Tutorial, Hilfe & Info

  Der Emacs hat ein Online-Tutorial, das Sie durch die grundlegenden
  Editiereigenschaften und -funktionen führt, die jeder kennen sollte.
  Es erklärt auch, wie die anderen Hilfefunktionen im Emacs genutzt
  werden können.


  Ich empfehle dringend, dass Sie etwas Zeit darauf verwenden, das
  Tutorial durchzugehen, wenn Sie planen, sich ernsthaft mit dem Emacs
  zu beschäftigen. Wie in der Tabelle oben dargestellt wurde, können Sie
  das Tutorial durch »C-h t« aufrufen. Das Tutorial ist selbsterklärend
  und zielt auf Leute ab, die gerade mit dem Emacs anfangen.


  Wenn Sie den Emacs im X laufen haben, werden Sie sehen, dass das Menue
  ganz rechts auf der Menuezeile »Help« heißt. Wenn Sie das Hilfemenue
  erforschen, beachten Sie, dass einige Unterpunkte Tastenkürzel haben
  und diese genau in dem Menue aufgelistet werden.

  Und um schließlich das mit dem Emacs verfügbare Volumen an
  Dokumentation einsehen zu können, sollten Sie »M-x info« oder »C-h i«
  ausprobieren; dadurch wird Info aufgerufen, der Emacs
  Dokumentationsbrowser.



  3.  Emacs-Modi

  Emacs-Modi sind unterschiedliche Verhaltensformen und Charakteristika,
  die für unterschiedliche Zwecke an- und ausgeschaltet (oder natürlich
  auch angepasst) werden können. Es sind Modi, die einen Editor (Emacs)
  gleichermaßen gut verwendbar machen, sowohl Dokumentationen zu
  schreiben, in einer Vielzahl von Sprachen (C, C++, Perl, Python, Java
  und viele mehr) zu programmieren, eine Homepage zu erstellen, E-Mails
  zu verschicken, Usenet News zu lesen, über die eigenen Termine auf dem
  Laufenden zu bleiben und sogar Spiele zu spielen.


  Emacs-Modi sind einfach Lisp-Code-Bibliotheken, die den Emacs auf
  irgendeine Art und Weise erweitern, verändern oder optimieren.



  3.1.  Haupt- vs. Untermodi

  Es gibt im Wesentlichen zwei Moditypen: Haupt- und Untermodi (Major
  und Minor Modes). Der Unterschied ist nicht ganz einfach zu begreifen,
  wenn man noch nicht hin und wieder mit einigen von ihnen gearbeitet
  hat, aber versuchen wir es mal.


  Zu einer bestimmten Zeit kann nur ein Hauptmodus aktiv sein. Es können
  aber viele Untermodi zu einer bestimmten Zeit aktiv sein. Hauptmodi
  tendieren dazu, sprach- oder funktionsspezifisch zu sein, während es
  sich bei Untermodi um kleinere und weniger spezifische Einrichtungen
  handelt, die funktionsübergreifend sind.

  Klingt ein bisschen abstrakt, versuchen wir also ein Beispiel. Es gibt
  einen Modus, den ich ziemlich oft benutze, um ganz normale Textdateien
  zu schreiben. Er heißt »text-mode«. Dieser Modus wurde zum Schreiben
  von freiem, unformatiertem Text entwickelt, wie einer README Datei. Er
  kann Wörter und Absätze identifizieren und stellt im Allgemeinen
  sicher, dass das passiert, was ich erwarte, wenn ich die normalen
  Navigationstasten verwende.


  Wenn ich einen Text als Lesefutter für den menschlichen Konsum
  schreibe, will ich natürlich, dass er gut aussieht. Er sollte einen
  passenden Zeilenumbruch haben - nach einer angemessenen Anzahl von
  Zeichen und so weiter. Um Zeilenumbrüche zu ermöglichen, rufe ich
  einfach den Untermodus »auto-fill« auf. Dieser Untermodus versucht,
  das Richtige zu tun, während ich vor mich hintippe und das Ende der
  Zeile erreiche. Die Tatsache, dass es ein Untermodus ist, bedeutet,
  dass er mit einigen unterschiedlichen Hauptmodi arbeiten kann. Meine
  Vorstellung davon, was das Richtige ist, wenn ich am Zeilenende bin,
  ist eine andere, wenn ich in einem »text-mode« bin oder zum Beispiel
  im »java-mode«.  Ich will nicht, dass mein Java-Code umgebrochen wird,
  als wäre er ein englischer Text. Aber ich will meine Kommentarblöcke
  in meinem Java-Code umgebrochen haben. Der »auto-fill« Modus ist smart
  genug, das herauszukriegen


  Die Entwickler verschiedener Emacs-Modi haben gute Arbeit geleistet,
  in dem sie sicher gestellt haben, dass Dinge, die als Untermodi
  arbeiten sollten, auch Untermodi sind.


  Wenn Sie sich noch einmal die ASCII-Skizze eines Emacs-Bildschirmes
  ansehen, werden Sie feststellen, dass die Moduszeile den/die
  Modus/Modi anzeigt in dem/denen der Emacs sich befindet. In diesem
  Fall hieß der Modus »Lisp Interaction«, der der Default-Modus ist. Er
  ist wirklich nur sinnvoll, wenn man Lisp-Code schreiben will. Aber da
  fast alles vom Emacs in Lisp geschrieben ist, warum nicht?



  3.2.  Programmier-Modi

  Zuallererst: der Emacs wurde von einem Programmierer für Programmierer
  entwickelt. Es gibt hochwertige Modi für fast jede populäre
  Programmiersprache, die man sich denken kann (und sogar einige nicht
  ganz so populäre). Ich beschreibe nur wenige von ihnen kurz hier.


  Die meisten Programmier-Modi teilen einige gemeinsame Charakteristika.
  Normalerweise machen sie das Folgende ganz oder teilweise:



  ·  stellen eine farbliche Hervorhebung der Syntax für die Sprache zur
     Verfügung,

  ·  stellen automatischen Texteinzug und Code-Formatierung für die
     Sprache zur Verfügung,

  ·  verfügen über eine kontext- (sprach-)sensitive Hilfefunktion,

  ·  verfügen über ein automatisches Interface mit Ihrem Debugger,

  ·  ergänzen die Menuezeile durch sprachspezifische Menues.


  Zusätzlich gibt es einige nicht-sprachspezifische Modi, die Funktionen
  unterstützen, die beim Programmieren in vielen Sprachen häufig
  vorkommen:  Dinge wie eine Schnittstelle zu Ihrer
  Versionskontrollsoftware, automatisches Anfügen von Kommentaren an
  Ihren Code, Erstellen von Makefiles, Aktualisieren von Change Logs und
  so weiter.


  Wenn man all diese Modi zusammen nimmt und die Reife und Stabilität
  des Emacs-Codes berücksichtigt, fällt der Vergleich mit kommerziellen
  Integrated Development Environments (IDEs) für Sprachen wie C++ und
  Java doch ziemlich gut aus. Und er ist natürlich frei verfügbar.

  3.2.1.  C/C++/Java

  Da die Syntax von C, C++ und Java ziemlich ähnlich ist, gibt es einen
  Emacs-Modus für alle drei Sprachen (aber auch für Objective-C und
  IDL). Es ist ein sehr ausgereiftes und vollständiges Paket und in der
  Emacs-Distribution enthalten. Dieser Modus wird entweder »cc-mode«
  oder »CC Mode« genannt.

  Für weitere Details oder den Download einer neueren Version, besuchen
  Sie

       http://www.python.org/emacs/



  3.2.2.  Perl

  Es gibt eigentlich zwei Modi, um Perl-Code im Emacs zu editieren. Der
  erste heißt »perl-mode« (wie wohl zu erwarten war) und der zweite
  »cperl-mode«. Ich kenne mich in dieser Geschichte nicht gut aus und
  weiß nicht, warum es zwei Modi gibt (steht nicht in der Doku), aber es
  scheint so, als ob »perl-mode« der Original-Modus war, um Perl-Code im
  Emacs zu editieren. Er scheint über weniger Merkmale als »cperl-mode«
  zu verfügen und es mangelt ihm an der Fähigkeit, einige von Perls
  ausgefalleneren Sprachkonstrukten zu erkennen.


  Ich persönlich benutze und empfehle »cperl-mode«, der anscheinend
  ziemlich aktiv gepflegt wird und genau all die Charakteristika hat,
  die ich mir überhaupt nur wünschen kann.  Die neueste Version findet
  man hier:

       ftp://ftp.math.ohio-state.edu/pub/users/ilya/emacs



  Aber nehmen Sie mich nicht beim Wort. Probieren Sie beide aus und
  nehmen Sie den, der am meisten Ihren Bedürfnissen entspricht.


  3.2.3.  Python

  Für Python (eine weitere sehr populäre Skript-Sprache) gibt es auch
  einen Emacs-Modus. So weit ich weiß, ist er nicht in der GNU Emacs,
  sondern in der XEmacs-Distribution enthalten. Er funktioniert aber
  recht gut in beiden Editoren.



  Sie können den »python-mode« von der offiziellen Python-Website
  beziehen:

       http://www.python.org/emacs/python-mode/



  3.2.4.  Weitere

  Es gibt viele, viele andere Editier-Modi zur Unterstützung von
  Programmierern. Diese Modi helfen bei Dingen wie:




  ·  Shell Skripte (bash, sh, ksh, csh usw)

  ·  awk, sed, tcl usw.

  ·  Makefiles

  ·  Change Logs

  ·  Dokumentation

  ·  Debugging


  und vielen weiteren Dingen. Wenn Sie mehr Informationen dazu möchten,
  wie man an Modi und Add-Ins kommt, gehen Sie zum letzten Abschnitt
  dieses Dokuments.


  3.3.  Arbeiten als Autor

  Stellen Sie sich vor, Emacs-Modi sind nicht nur auf die beschränkt,
  die Code schreiben. Leute die Dokumentationen jeglicher Art schreiben,
  können auch von einer breiten Auswahl an Emacs-Modi profitieren.


  3.3.1.  Rechtschreibprüfung (»ispell« Modus)

  Autoren vieler Arten von Dokumenten brauchen immer wieder mal eine
  Hilfe bei der  Rechtschreibprüfung. Wenn sie GNU ispell installiert
  haben, können Sie »M-x ispell« eintippen und den aktuellen Puffer auf
  seine Rechtschreibung hin überprüfen lassen. Wenn ispell Wörter
  findet, die er nicht kennt, bekommt man eine Liste möglicher Varianten
  und kann sich eine oder keine aussuchen.  Die Funktion entspricht in
  etwa der Rechtschreibkorrektur vieler anderer nicht kostenloser
  Softwarepakete.



  3.3.2.  HTML (»html-helper-mode«)

  Wenn Sie immer wieder mal oder sogar oft HTML-Dateien schreiben,
  möchten Sie vielleicht den html-helper-mode ausprobieren. Man bekommt
  ihn unter

       http://www.santafe.edu/~nelson/tools/

  wie auch die Dokumentation und was damit zu tun hat.


  Wie der Namen schon andeutet, kann der html-helper-mode viel für die
  Leute tun, die noch HTML mit der Hand schreiben, auf die altmodische
  Art.



  3.3.3.  TeX (»tex-mode«)

  Wenn man Dokumente in TeX schreibt, ist es oft hilfreich, sich den
  Emacs zu besorgen, um etwas Farbe hinzuzufügen, um die Backslashes,
  Klammern und andere Buchstaben hervorzuheben. Der tex-mode macht das
  für Sie.


  Obwohl ich nicht mehr viel direkt in TeX schreibe, hat er sich, als
  ich es noch tat, als ziemlich hilfreich dabei erwiesen, meinen TeX-
  Code etwas lesbarer zu machen.


  3.3.4.  SGML (»sgml-mode«)

  Das Dokument, das sie gerade lesen, wurde in SGML geschrieben und in
  das Format konvertiert, in dem sie es lesen. Der sgml-mode hat alle
  Grundlagen für SGML Dokumente: Validierung, Hervorhebung, Forward-Tag,
  Backward-Tag, und vieles mehr. Er ist ein Standardbestandteil des
  Emacs.




  3.4.  Andere Modi

  Natürlich gibt es noch viele andere praktische Modi, die das Leben
  einfacher machen. Hier folgt nur eine kleine Auswahl der populären:



  3.4.1.  Versionskontrolle (»vc« Modus)

  Der vc Modus hat Schnittstellen zu den meisten der populären
  Versionskontrollsysteme (RCS, SCCS, CVS). Dies macht es sehr leicht,
  Dateien ein- und auszuchecken, Releases zu managen etc. Er ist ein
  Standardbestandteil des Emacs und wird in der Emacs-Dokumentation
  beschrieben.



  3.4.2.  Shell Modus (»shell«)

  Warum zu einem anderen X Window Fenster oder einer virtuellen Konsole
  wechseln, nur um ein paar Shell-Kommandos auszuführen?  Machen Sie es
  vom Emacs aus und ersparen Sie sich die Mühe :-).


  »M-x shell« ruft eine Shell innerhalb eines Emacs-Puffers auf. Mit
  diesem Puffer kann man die meisten Sachen machen, die man auch mit
  einem normalen Shell tun könnte (außer dem Betrieb von Programmen, die
  den ganzen Bildschirm einnehmen, wie vi oder pine), weil der Emacs
  hinter den Kulissen mit der wirkichen Shell kommuniziert.


  Auch dies ist ein Standardbestandteil des Emacs, so dass man ihn in
  der Emacs-Dokumentation dokumentiert findet.


  3.4.3.  Telnet und FTP (»telnet« und »ftp« Modi)

  Warum zu einem anderen X Window Fenster oder einer virtuellen Konsole
  wechseln, nur um Telnet und FTP auszuführen?  Machen Sie es vom Emacs
  aus und ersparen Sie sich die Mühe.(Erkennen Sie schon das Muster ;-)?


  Genau wie eine Shell im Emacs zu betreiben, kann man von ihm aus mit
  Telnet und FTP arbeiten. Versuchen Sie »M-x telnet« oder »M-x ftp«, um
  es selbst auszuprobieren. Lesen Sie die Dokumentation wegen all der
  blutrünstigen Details.



  3.4.4.  Handbuch (»man« Modus)

  Warum zu einem anderen X Window Fenster oder einer virtuellen Konsole
  wechseln, nur um eine Manual Page zu lesen? Machen Sie es vom Emacs
  aus und ersparen Sie sich die Mühe. Ich verspreche, ich höre jetzt
  auf.
  Genau wie beim Betreiben der Shell innerhalb des Emacs, kann man vom
  Emacs aus Manual Pages lesen. Versuchen Sie »M-x man«  um es selbst
  auszuprobieren. Lesen Sie die Dokumentation, wenn Sie weitere
  Informationen möchten.



  3.4.5.  Ange-FTP

  Um die ange-ftp Dokumentation zu zitieren:



       Dieses Paket will den Zugang zu Dateien und Verzeichnissen
       für die Nutzung von FTP vom GNU Emacs aus so einfach und
       transparent wie möglich machen.  Ein Teil der gebräuchlichen
       Dateiarbeitsvorgänge ist für die Interaktion mit FTP erweit­
       ert worden.



  Dies bedeutet, dass man Dateien auf weit entfernten Rechnern behandeln
  kann, als wären sie lokal. Will man also eine Datei auf einem anderen
  Computer editieren, muss man nur den Emacs anweisen, sie zu öffnen (in
  dem man eine etwas andere Pfadsyntax benutzt) und er kümmert sich um
  alle Details beim Login und dem Holen der Datei. Dann, wenn die Datei
  mit »C-x C-s« gespeichert wird, nimmt ange-ftp die Speicherung vor und
  schreibt die Datei zurück auf den weit entfernten Rechner.


  Die etwas andere Pfadsyntax geht so: Eine myfile benannte Datei in
  einem user Verzeichnis auf einem my.host.org benannten Rechner kann
  durch »C-x f« geöffnet werden:



       /user@my.host.org:~user/myfile





  Auch dies ist ein Standardbestandteil der Emacs-Distribution, sodass
  man es in der Emacs Dokumentation dokumentiert findet.



  Meinen Dank an Etienne Grossman (etienne@anonimo.isr.ist.utl.pt) für
  das obige Beispiel.


  4.  Den Emacs anpassen

  Praktisch die gesamte Emacs-Anpassung geschieht über den Lisp-Code.
  Man kann Variablen verändern, die Einfluss darauf nehmen, wie der
  Emacs arbeitet oder man kann dem Emacs neue Funktionen hinzufügen oder
  bereits existierende Funktionen aufheben und durch eigene ersetzen.



  4.1.  Temporäre Anpassung

  Das Experimentieren mit der Emacs-Anpassung möchten Sie wahrscheinlich
  so gestalten, dass sie temporär bleibt. Wenn man was ganz schrecklich
  Falsches macht, braucht man nur »C-x C-c« einzugeben, um den Emacs zu
  schließen und wieder zu starten. Sobald Sie herausgefunden haben,
  welche der Veränderungen Sie gerne für immer hätten, können Sie sie
  zur eigenen .emacs-Datei hinzufügen, so dass sie bei jedem Start von
  Emacs geladen werden. Dies wird im nächsten Abschnitt besprochen.



  4.1.1.  Variablen-Zuweisung

  Die einfachsten Anpassungen erreicht man durch das Ändern des Wertes
  einer Variablen im Emacs.  Der Lisp-Code, um dies zu tun, sieht so
  aus:




       (setq variable-name new-value)









  Wobei »variable-name« der Name der Variablen ist und »new-value« der
  Wert, den Sie der Variablen  übergeben möchten. Im Lisp-Jargon bindet
  man eine Variable an einen Wert. Die »setq« Funktion in Lisp
  entspricht den Bestimmungsoperatoren (meist »=«) in anderen
  Programmiersprachen.


  Beachten Sie: Ich gehe hier - um der Einfachheit willen -  über viele
  Details hinweg. Es kann auch sein, dass man mich oder andere beim
  Benutzen der Lisp-Funktionen »set« und sogar »setq-default« sieht. Wer
  wirklich neugierig ist, sollte sie einfach in einer Emacs Lisp
  Referenz nachsehen.


  Betrachten wir eine Zeile aus meiner .emacs-Datei:



       (setq-default transient-mark-mode t)





  Die Variable »transient-mark-mode« steuert, ob eine Region
  hervorgehoben wird, wenn ich sie markiere oder nicht. Bei vielen GUI
  Applikationen wird sie invertiert oder einer anderen Farbe
  hervorgehoben, wenn man klickt und die Maus zieht, um einen
  Textbereich auszuwählen. Der Emacs macht das gleiche, wenn die
  Variable des »transient-mark-mode« auf einen nicht-»nil« Wert gesetzt
  wurde.



  Was für einen Wert?


  Okay. Kurzer Exkurs. Die meisten Programmiersprachen unterscheiden
  zwischen wahr/falsch Werten. In C/C++ wird ein Wert als wahr
  betrachtet, wenn er ein Wert ungleich Null ist. In Perl ist ein non-
  null oder non-zero Wert wahr. In Lisp, existiert die gleiche Idee,
  aber die Namen und Symbole sind andere.


  Wahr wird gewöhnlich als »t« geschrieben und falsch (oder Null) als
  »nil«. Wie in anderen Sprachen, wird jedoch jeder nicht-»nil« Wert als
  wahr betrachtet.


  Für die vollständige Beschreibung dessen, was »transient-mark-mode«
  tut, kann man die Online-Hilfe benutzen. Tippen Sie »C-h v« oder »M-x
  describe-variable« und dann »transient-mark-mode«. Wenn man faul ist
  wie ich, kann man sich durch Gebrauch der »Tab«-Taste die
  Variablennamen-Ergänzung zu Nutze machen. Tippen Sie einen Teil des
  Variablennamens ein und schlagen Sie die »Tab«-Taste an. Wenn genug
  eingetippt wurde, sodass der Emacs es eindeutig identifizieren kann,
  wird der vollständige Name für Sie ergänzt.




  Eine weitere Variable, die oft gesetzt wird, ist »fill-column«. Sie
  sagt dem Emacs, wie weit der Bildschirm beim Zeilenumbruch (und der
  »auto-fill-mode« respektiert diesen Wert) sein sollte. Um mal einen
  absurden Wert einzugeben, könnte man eintippen:




       (setq fill-column 20)





  Aber dann passiert eigentlich nichts. Man muss den Emacs anweisen, den
  Ausdruck, den man eingetippt hat, auszuwerten. Um das zu tun, stellen
  Sie den Cursor an das Ende des Ausdrucks und tippen »C-x C-e«, dies
  ruft die Funktion »eval-last-sexp« auf (für den Fall, dass es Sie
  interessiert). Wenn Sie das tun, werden sie feststellen, dass »20«
  (oder welchen Wert auch immer sie genommen haben) im Mini-Puffer am
  unteren Rand des Bildschirms wiedergegeben wird. Dies ist nur der
  Rückgabewert des Ausdrucks, den Sie ausgewertet haben.



  Nur um zu zeigen, dass es funktioniert - tippen Sie einen oder zwei
  Sätze ein. Wenn Sie den »auto-fill-mode« eingeschaltet haben (haben
  sie wahrscheinlich nicht), werden Sie den Zeilenumbruch nach dem 20.
  Zeichen erleben. Oder, wenn Sie irgend etwas eingegeben haben, tippen
  Sie »M-q«, es ruft die Funktion »fill-paragraph« auf. Sie wird dann
  den Zeilenumbruch ausführen.



  4.1.2.  Zuordnung von Dateinamen

  Sie können den Emacs so konfigurieren, dass er automatisch etwas tut,
  wenn Sie eine Datei eines bestimmten Typs öffnen (so wie einige GUIs
  automatisch eine bestimmte Applikation starten, wenn man auf das Icon
  klickt). Zum Beispiel, möchte ich vielleicht, dass der Emacs jedes Mal
  automatisch zum Textmodus wechselt, wenn ich eine Datei mit einer
  .txt-Endung öffne. Nun, das passiert bereits :-). Sagen wir also dem
  Emacs, dass er in den Textmodus geht, wenn Sie eine Datei namens
  README öffnen.


       (setq auto-mode-alist (cons '("README" . text-mode) auto-mode-alist))





  Huh?


  Ohne tief in die Lisp-Programmierung einzutauchen, die Sie wirklich
  nicht kennen müssen (es würde Ihnen aber nicht weh tun, sie zu
  lernen), lassen Sie mich einfach sagen, dass die Variable »auto-mode-
  alist« eine Liste von Paaren enthält. Jedes Paar enthält einen
  regulären Ausdruck und einen Emacs-Modus-Namen. Wenn eine Datei, die
  Sie öffnen, dem regulären Ausdruck entspricht (in diesem Fall, die
  Zeichenkette »README«), startet der Emacs den Modus, den Sie
  festgelegt haben.


  Die merkwürdige Syntax oben ergibt sich deshalb, weil man im Grunde
  genommen ein weiteres Paar an die Modusliste anfügt. Sie würden nicht
  wollen, etwas der »auto-mode-alist« zuzuordnen, ohne sicher zu
  stellen, dass die Werte, die sie bereit hält, nicht verloren gehen.


  Und wenn ich wollte, dass der Emacs jedes Mal automatisch zum (html-
  helper-mode wechselt, wenn ich eine Datei öffne, die auf .html oder
  .htm endet, würde ich folgendes meiner .emacs Datei hinzufügen:




       (setq auto-mode-alist (cons '("\\.html$" . html-helper-mode) auto-mode-alist))
       (setq auto-mode-alist (cons '("\\.htm$" . html-helper-mode) auto-mode-alist))





  Die Möglichkeiten sind wirklich unbegrenzt.


  4.2.  Der Umgang mit der ».emacs«-Datei

  Wenn man etwas Zeit mit dem Emacs verbracht hat und eine grundlegende
  Vorstellung davon hat, welche Vorteile eine Anpassung hätte, möchte
  man wahrscheinlich ein paar Dinge dauerhaft anpassen (oder mindestens
  so lange, bis man seine Meinung geändert hat). Wenn Sie täglich mit
  dem Emacs arbeiten, werden Sie auch feststellen, das die .emacs-Datei
  mit der Zeit immer größer wird. Das ist eine gute Sache, denn es
  bedeutet, das Sie herausgefunden haben, wie Sie den Emacs dazu bringen
  so zu arbeiten, wie Sie wollen. Es ist eine Schande, dass viele
  Softwareprodukte Sie das nicht tun lassen.



  Für den Fall, das Sie es noch nicht erraten haben, jedes Mal, wenn der
  Emacs gestartet wird, sucht er eine .emacs benannte Datei in Ihrem
  Homeverzeichnis. Sie sollten Lisp-Code, den Sie automatisch laufen
  lassen möchten, in Ihre .emacs-Datei schreiben und das schließt die
  Art von Anpassung  ein, die hier gerade behandelt wurde.



  Ein weiteres Beispiel aus meiner .emacs-Datei:

       (setq inhibit-startup-message t)






  Die Variable »inhibit-startup-message« steuert, ob der Emacs die
  Willkommensmeldung anzeigt, wenn er startet. Nach einer Weile war ich
  es leid, sie zu betrachten (da ich wußte, wie ich Hilfe finden konnte
  und was weiß ich). Deshalb suchte ich nach einem Weg, sie
  auszuschalten.


  Zur Übung versuchen Sie eine eigene .emacs-Datei zu erstellen und
  fügen Sie diese Zeile an. Dann schließen Sie den Emacs und starten ihn
  wieder. Die Willkommensmeldung sollte nicht mehr erscheinen.


  Oft, wenn Sie etwas über einen Emacs-Modus (oder ein Paket) lesen,
  wird in der Dokumentation vorgeschlagen, einen Code an die eigene
  .emacs-Datei anzuhängen, um den Modus oder das Paket auf eine
  bestimmte Art und Weise arbeiten zu lassen.


  Die GNU Emacs FAQ (»C-h F«) enthält einige Themen, die sich auf
  .emacs-Dateien beziehen und die Sie möglicherweise nützlich finden.




  4.3.  Das customize-Paket

  Als der Emacs populärer wurde und sich kontinuierlich entwickelt hat,
  hat vielleicht irgendwer einmal gesagt: »es muß für Einsteiger einen
  besseren Weg geben, um ihren Emacs anzupassen«. Und customize wurde
  geboren.


  Mit customize gibt es eine intuitivere Möglichkeit, Teile des Emacs
  anzupassen. Um es auszuprobieren, sehen Sie sich entweder das
  Customize-Untermenue in Ihrem Help Menue an, oder tippen »M-x
  customize«.


  Customize unterteilt die Anpassung in sinnvolle Gruppen wie
  »Editieren«, »Programmieren«, »Dateien« und so weiter. Einige Gruppen
  enthalten Untergruppen.



  Wenn Sie Veränderungen vornehmen, in dem Sie customize benutzen,
  speichert der Emacs diese Veränderungen in Ihrer .emacs-Datei. Das ist
  ziemlich praktisch, weil Sie leicht die Veränderungen einsehen und
  verändern können, die er für Sie gemacht hat.


  Ich benutze das Customize Interface nicht, deshalb kann ich nicht viel
  mehr darüber sagen.



  4.4.  X Window

  Wie jede gut erzogene X Applikation respektiert der Emacs Ihre X
  Ressourcen. Das bedeutet, Sie können die ursprünglichen Farben,
  Geometrie und andere X-spezifischen Dinge steuern, genau wie bei
  xterm, nxterm oder was auch immer.


  Hier ist der relevante Teil meiner ~/.Xdefaults Datei:




       emacs*Background: DarkSlateGray
       emacs*Foreground: Wheat
       emacs*pointerColor: Orchid
       emacs*cursorColor: Orchid
       emacs*bitmapIcon: on
       emacs*font: fixed
       emacs.geometry: 80x25





  Lesen Sie die Manual Page zu X, um mehr Einzelheiten über X Ressourcen
  zu erfahren.




  Chris Gray (cgray4@po-box.mcgill.ca) stellt auch fest:


       Debian benutzt anscheinend die ~/.Xdefaults nicht. Wie dem
       auch sei, Debian-Leute können das, was sie gerade eingegeben
       haben, in /etc/X11/Xresources/emacs schreiben und bekommen
       dann die gleichen schönen Farben, die sie bekommen hätten,
       wenn Sie RedHat benutzen würden.



  5.  Populäre Pakete

  Zusätzlich zu den vielen unterschiedlichen Modi für den Emacs gibt es
  auch viele Zusatzpakete. Ich nenne sie Pakete, weil sie mehr als nur
  neue Modi sind. Sie beinhalten oft zusätzliche Utilities oder sind so
  groß, dass sie Modi zu nennen, ihnen einfach nicht gerecht wird. In
  anderen Fällen handelt es sich um Software, die andere Emacs-Modi und
  Pakete erweitert oder integriert. Der Unterschied ist nicht ganz klar,
  aber das ist okay.



  5.1.  VM (Mail)

  Um die VM FAQ zu zitieren:


       VM (View Mail) ist ein Emacs Untersystem, das es ermöglicht,
       im Emacs Mails zu lesen und zu verschicken. Mit den beste­
       henden Befehlen kann man die normalen Dinge tun, die man von
       einem Mail User Agent erwartet, wie etwa Antworten
       schreiben, Mails in Ordnern speichern, Mails löschen und so
       weiter. Es gibt andere komplexere Befehle, die Aufgaben
       ausführen, wie das Erstellen von Digests, Mail Forwarding
       und der Darstellung von Mails nach verschiedenen Kriterien.



  Als ich mit dem Emacs begann, habe ich mit VM eine Weile
  herumexperimentiert. Ich hielt es für einen tollen Ersatz für Pine,
  Elm oder die meisten anderen Mail-Programme. Aber ich wollte nicht
  unterschiedliche Programme benutzen, um Mail und News zu lesen. VM
  wird ständig weiterentwickelt und gut gepflegt.



  Man bekommt es hier:

       http://www.wonderworks.com/vm/



  5.2.  Gnus (Mail und News)

  Um das GNUS-Handbuch zu zitieren:


       Gnus ist ein Mail-Lese-Labor. Es lässt Sie praktisch alles
       ansehen, als wäre es eine Newsgroup. Sie können damit Mail
       lesen, Sie können Verzeichnisse durchsehen, Sie können damit
       FTP betreiben - sie können sogar News damit lesen!



       Gnus versucht Menschen, die News lesen auf die gleiche Art
       und Weise mit Vollmachten auszustatten, wie es der Emacs mit
       Leuten versucht, die Text editieren. Gnus setzt dem Anwen­
       der, in dem was er tun darf, keine Grenzen. Anwender werden
       ermutigt, Gnus zu erweitern, damit es so funktioniert, wie
       sie es möchten. Ein Programm sollte nicht Menschen kontrol­
       lieren; die Menschen sollten tun können, was sie möchten,
       wenn sie das Programm benutzen (oder missbrauchen).



  Ich benutze z.Zt. GNUS für meine Mail und News (wie oben angedeutet).
  GNUS wird auch aktiv weiterentwickelt und gut gepflegt.



  Man bekommt es hier:

       http://www.gnus.org/



  5.3.  BBDB (eine Art Rolodex)

  BBDB ist eine heimtückische Big Brother Datenbank, ein Rolodex-artiges
  Programm für den Emacs, das mit den meisten der populären Emacs-Mail-
  Pakete (VM und GNUS eingeschlossen) arbeitet.


  Man bekommt es hier:

       http://bbdb.sourceforge.net



  5.4.  AucTeX (ein weiterer TeX Modus)

  AucTeX ist ein weiterer Modus zum Editieren von TeX-Dateien.


  Um die AucTeX Website zu zitieren:


       AucTeX ist ein erweiterbares Paket, das das Schreiben und
       Formatieren von TeX-Dateien für die meisten GNU Emacs Vari­
       anten unterstützt. Viele unterschiedliche Makro-Pakete wer­
       den unterstützt, einschließlich AMSTeX, LaTeX und TeXinfo.



  Man bekommt es hier:

       http://sunsite.auc.dk/auctex/



  6.  Andere Quellen

  Dieser Abschnitt behandelt Bücher, Websites, Newsgruppen,
  Mailinglisten und andere Orte, an denen man mehr Informationen über
  den Emacs findet.


  6.1.  Bücher

  Es gibt einige wenige wirklich gute Bücher zum Erlernen des Emacs.
  Zusätzlich zu diesen werden Sie feststellen, dass viele Linux- und
  Unix-Bücher auch ein oder zwei Kapitel über den Emacs (und vi)
  beinhalten.


  6.1.1.  Learning GNU Emacs

  Autoren: Debra Cameron, Bill Rosenblatt, Eric S. Raymond


  Verlag: O'Reilly & Associates

       http://www.ora.com/



  Kommentar: Dieses Buch ist wahrscheinlich das beste, wenn man anfängt.
  Nachdem Sie die HOWTO gelesen und die FAQ durchgesehen haben, dient
  dieses Buch als ein umfassendes und sehr leicht zugängliches Tutorial.


  6.1.2.  Writing GNU Emacs Extensions

  Autor: Bob Glickstein


  Verlag: O'Reilly & Associates

       http://www.ora.com/



  Kommentar: Wenn Sie mit dem Emacs eine Zeit gearbeitet und beschlossen
  haben, dass Sie gern Ihren eigenen Modus schreiben oder vielleicht
  einige kompliziertere Anpassungen ausprobieren würden, ist dies Ihr
  Buch. Es versucht zwar nicht Lisp zu lehren, doch enthält es eine
  kurze Einführung in die Sprache.



  6.1.3.  Programming in Emacs Lisp: An Introduction

  Autor: Robert J. Chassell


  Aus der README-Datei:


       Dies ist eine grundlegende Einführung in die Programmierung
       in Emacs Lisp für Menschen, die keine Programmierer sind und
       nicht unbedingt am Programmieren Interesse haben, aber ihre
       Computerumgebung anpassen oder erweitern wollen.



  Man bekommt das vollständige Handbuch über Anonymous-FTP vom GNU FTP
  Server:

       ftp://prep.ai.mit.edu/gnu/emacs/



  Kommentar:  Dies ist ein gutes Einführungshandbuch für Emacs Lisp -
  selbst wenn man kein Hochleistungsprogrammierer ist.


  6.1.4.  The GNU Emacs Lisp Reference Manual

  Autor: Richard Stallman


  Verlag: The Free Software Foundation

       http://www.fsf.org/



  Man bekommt das vollständige Handbuch über Anonymous-FTP vom GNU FTP
  Server:

       ftp://prep.ai.mit.edu/gnu/emacs/



  Kommentar: Dies ist das ultimative Handbuch für das Programmieren in
  Emacs Lisp.


  6.2.  Websites

  6.2.1.  EMACSulation

  EMACSulation ist eine von Eric Marsden geschriebene Kolumne, die im
  Online-Magazin Linux Gazette erscheint unter:

       http://www.linuxgazette.com/


  Die aktuellste Kolumne erscheint unter:

       http://www.linuxgazette.com/issue39/marsden.html


  Links zu den vorher erschienenen Artikeln finden Sie, wenn Sie zum
  Ende des Artikels blättern.

  6.3.  Newsgruppen

  Wenn Sie Ihren lokalen News Feed nach Newsgruppen mit der Zeichenkette
  »emacs« durchsuchen, finden Sie wahrscheinlich viele. Auf meinem
  Server sind es:



  ·  comp.emacs

  ·  comp.emacs.sources

  ·  gnu.emacs

  ·  gnu.emacs.bug

  ·  gnu.emacs.help

  ·  gnu.emacs.sources


  Zwei Beispiele für deutsche Newsgruppen sind:


  ·  de.comp.gnu

  ·  de.comp.editoren



  6.4.  Mailinglisten

  Es gibt eine Mailingliste für den GNU Emacs bei der Free Software
  Foundation. Sehen Sie sich die Website an, wenn Sie weitere
  Informationen möchten:

       http://mail.gnu.org/mailman/listinfo/help-gnu-emacs



  Die einzige  dem Emacs gewidmete Mailingliste, die ich im Moment
  kenne, ist die NT-Emacs-Liste. Es ist eine Liste für Leute, die die
  Emacs Microsoft Windows Version benutzen. Wenn Sie mehr Informationen
  dazu wollen, sehen Sie sich die NT-Emacs-FAQ an:

       http://www.cs.washington.edu/homes/voelker/ntemacs.html



  6.5.  Das Emacs-Lisp-Archiv

  Aus dem Emacs-Lisp-Archiv-README:


       Die Emacs-Lisp-Archive bei ftp.cis.ohio-state.edu enthalten
       diverse Teile und Pakete des Emacs Lisp Code. Mit der
       Sprache Emacs Lisp kann man den von der Free Software Foun­
       dation herausgegebenen Editor GNU Emacs erweitern. Obwohl in
       der GNU Emacs Distribution viel Emacs Lisp Code enthalten
       ist, haben viele Menschen Pakete geschrieben, um mit anderen
       Systemen interagieren zu können, um die Programmiersprache,
       die sie benutzen beim Editieren besser zu unterstützen, um
       neue Funktionen hinzuzufügen, um das Standardverhalten des
       Emacs zu verändern. Der größte Teil des Archivs ist von
       Einzelnen geschrieben worden und über das Internet durch die
       info-emacs oder die info-gnu-emacs Mailingliste oder den
  comp.emacs, gnu.emacs oder gnu.emacs.sources Newsgruppen
  öffentlich verbreitet worden.



  Auf die Archive kann über Anonymous-FTP von

       ftp://ftp.cis.ohio-state.edu/pub/emacs-lisp/


  zugegriffen werden.


  Beachten Sie: Soweit ich sagen kann, verliert das Emacs-Lisp-Archiv
  langsam an Aktualität. Ich sehe, dass dort wenige neue (oder
  aktualisierte) Pakete erscheinen, obwohl ich weiß, dass es sie gibt.
  Sie werden an die comp.emacs.sources Newsgruppe gepostet. (Zögern Sie
  nicht, mich zu korrigieren, falls das nicht stimmt).




  7.  Danksagungen

  Die folgenden Menschen haben zum Erfolg des Dokumentes beigetragen.


  ·  Craig Lyons (Craig.Lyons@compaq.com)

  ·  Robert Vollmert (rvollmer@gmx.net)

  ·  Larry Brasfield (larrybr@seanet.com)

  ·  Etienne Grossmann (etienne@anonimo.isr.ist.utl.pt)

  ·  Thomas Weinell (kf6mli@amsat.org)

  ·  Adam C. Finnefrock (adam@bigbro.biophys.cornell.edu)

  ·  Chris Gray (cgray4@po-box.mcgill.ca)

  ·  Robert J. Chassell (bob@rattlesnake.com)

  ·  Isaac To (kkto@csis.hku.hk)

  ·  Matteo Valsasna (valsasna@elet.polimi.it)

  ·  Tijs van Bakel (smoke@casema.net)


  Bei der deutschen Übersetzung hat mich unterstützt:


  ·  Michael Weyrauch (michael.weyrauch@gmx.net)